Schon Kalt- und Warmgänge helfen viel

Energie sparen im RZ: Hier sollte ein Unternehmen anfangen

2. April 2009, 16:38 Uhr | Werner Veith
Energieverbrauch eines typischen Rechenzentrums

Bei Green-IT im Rechenzentrum denken viele zuerst an den Energieverbrauch der IT-Ausrüstung. Doch die Klimatechnik ist die deutlich größere Verbrauchsgruppe. Hier lässt sich mit einfachen Maßnahmen schon einiges erreichen.

Im Rechenzentrum Energie sparen, kann zur puren Überlebensstrategie werden. Denn so hat sich ein städtischer Energieversorger geweigert, dem RZ mehr Strom zu liefern. Dies wiederum hat dessen Ausbau in Frage gestellt. Um aber Energie einzusparen, ist es wichtig, die größten Verbrauchsgruppen zu kennen, denn dort ist der Einspareffekt naturgemäß am größten. Hier kommt vielen vermutlich die IT-Ausrüstung im Rechenzentrum (RZ) als erstes in den Sinn. Nach einer Untersuchung von Experton ist dies aber nicht die größte Gruppe: Mit 45 Prozent am gesamten Energiebedarf steht die Klimatechnik vorne. Die IT-Ausrüstung folgt erst mit 30 Prozent. Ein großer Einzelposten sind zudem die USV-Anlagen mit 18 Prozent. Daher empfehlen die Analysten, zuerst diese drei Bereiche zu analysieren. Daneben gibt Experton den Rat, zuvor zu prüfen, ob es sich bei mehreren Rechenzentren nicht lohnt, eines oder mehrere zu schließen.

Klimatechnik hat nicht nur den größten Energieposten. Hier lassen sich mit relativ einfachen Mittel schon spürbare Verbesserungen erzielen. Dazu gehört etwa, dass die Racks so stehen, dass sich Kalt- und Warmgänge bilden. Weiter hilft es, die die doppelten Böden an den Kabeldurchlässen und zu den Racks abzudichten.

Etwas Geld kostet es dagegen, Daten- und Stromleitungen aus den Doppelböden herauszunehmen. Der Spareffekt ist aber deutlich größer als die Kosten. Daneben kann ein Unternehmen Kaltgangeinhausungen einrichten. Dies verhindert, dass sich kalte und warme Luft vermischen. Weiter sollte die Warmluft an besonders kritischen Racks wie Blade-Servern oder Netzwerkkomponenten direkt abfließen.

Daneben nennt Experton ein paar Maßnahmen wie die Nutzung freier Kühlung, von kaltem Grundwasser, direkter Gerätekühlung oder von Wasser statt Luft. Hier empfiehlt es aber, vorher mindestens eine Wirtschaftlichkeitsanalyse durchzuführen.


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