Green Cell baut deutschen Channel aus

Ex-Huawei-Manager wird Deutschland-Chef

28. September 2021, 11:10 Uhr | Martin Fryba
„Es gibt viele Branchen, in denen unsere Produkte aktuell sehr gefragt sind“. Stefan Tonnemacher, neuer Country Manager Deutschland bei Green Cell
© Green Cell

Expansionskurs mit dem klassischen IT-Fachhandel und Händlern in neuen Segmenten sowie der Distribution: Dieser Aufgaben soll sich beim Batterie-Spezialist Green Cell Stefan Tonnemacher verschreiben. Ganz so leicht wie sein Business-Leitmotto wird das freilich nicht.

Die meisten Hybrid-Autofahrer nehmen den üppigen Steuervorteil mit, das Auto mit dem originalverpackten und unbenutzten Ladekabel geben sie nach dem Auslaufen des Leasings wieder zurück. Ladestationen, wenn man sie denn überhaupt wahrnimmt, kennt die vom schlechteste aus beiden Welten (Focus) profitierende Kundschaft, nur vom Hörensagen. Freilich, auch diese opportunistische Klientel könnte für Batteriezellen-Spezialist Green Cell und seinem neuen Country Manager in Deutschland, Stefan Tonnemacher, durchaus interessant sein. Hybridgate lässt schließlich fleißig Steuergeld fließen, das man in Elektrobikes stecken kann, wofür man die nächsten Jahre sehr viele Ersatzakkus und Ladegeräte braucht.

Für Notebooks und sonstige Clients braucht man sie ohnehin schon jetzt. Und wer weiß? Vielleicht setzt sich reine Elektromobilität im Wettstreit der alternativen Energien doch durch, so dass Wallboxen ihren Markt finden und aus Tank- irgendwann einmal Wechselstationen werden, wie man es aus der guten alten CO2-freien Postkutschenzeit kennt. So oder so: Frische Energie, ob stationär oder portabel, ob in Fahrzeugen oder technischer Gerätschaft fürs Büro oder Küche, ist die Zukunft. Und von der verspricht sich Tonnemacher und sein Chef Pawel Ochynski, CEO und Gründer von Green Cell, viel.

Deutscher Markt strategisch wichtig
In Krakau gegründet, mit globalem Anspruch angetreten und nun erst einmal im deutschen Channel durchstartend mit einem erstmals eigenen Country Manager in der Niederlassung Görlitz und bald auch in Frankfurt, so hat sich der noch junge Pole ganz der Welt der Batterietechnologie samt Kabel und sonstigem Zubehör verschrieben. In  60 Länder exportiert Green Cell bereits. „Mit seiner starken Automobilindustrie und der wachsenden Nachfrage nach Elektromobilität im Endkundensegment ist Deutschland für uns ein strategisch wichtiger Markt. Unseren internationalen Erfolg wollen wir noch stärker nach Deutschland bringen und bauen deshalb unser lokales Team weiter aus“, so Ochynski.

Dass der polnische Unternehmer auch was von Markenbildung und Vertrieb versteht, erkennt man an der Webseite von GC und der Neueinstellung. Tonnemacher hat zwar nur rund zwei Jahre bei Huawei gearbeitet, dort aber „den größten deutschen Elektro-Retailer und zwei der größten deutschen Distributoren in diesem Bereich bereut“, heißt es in der Mitteilung. Wie man Volumen bewegt, knallhart kalkuliert und verhandelt, kennt Tonnemacher also bestens. Das brachte er zu Huawei schon aus seiner fast sechsjährigen Zeit bei Hama mit, einem der größten Zubehörspezialisten hierzulande.

Leidenschaft und Know-how
Es geht Tonnemacher aber nicht nur um Stückzahlen. Der Markt, in dem Green Cell  agiert, ist aus Sicht von Produkten für B2B- und B2C-Kunden und Vertriebswegen sehr heterogen. Batterien, Ladetechnologien und Zubehör für mobile Geräte, eigene Lösungen im Bereich Unterhaltungselektronik, Photovoltaik und elektrische Fahrzeuge: All diese Märkte zu erschließen ist eine große Herausforderung. Der Manager wird ein eigenes Team für Vertrieb und Marketing aufbauen und er wird neue Vertriebswege etablieren. „Eines meiner wichtigsten Ziele ist es, spezialisierte Vertriebspartner und Distributoren zu finden, die Erfahrung mit ähnlichen Produkten haben und als Experten in diesen Produktsegmenten anerkannt sind. Wir wollen mit einem VAD-Vertriebspartner zusammenarbeiten, der wie wir Wert darauf legt, nah am Kunden zu sein und ihm genau die Produkte zu liefern, die er braucht“, beschreibt Tonnemacher die neue Aufgabe.

Die kann der gelernte Schifffahrtskaufmann nun „bei einem der der am schnellsten wachsenden Unternehmen in Europa“ angehen, wie CEO Ochynski stolz auf das sicher lohnende Zukunftssegment der Elektromobilität rekurriert. Um auch ökonomisch zu reüssieren, weiß Tonnemacher freilich, dass es mehr Eigenschaften als nur die eine starke braucht, die ihm Leitmotto für seine Arbeit ist: „You only have to love your job!“.

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