Gebrauchte IT

Fast jedes zweite Unternehmen spendet ausrangierte Elektrogeräte

10. August 2022, 11:54 Uhr | Michaela Wurm
© Fotolia 63917655 Petra Nowack - peno

Ausrangierte Elektrogeräte bekommen immer häufiger ein zweites Leben. Immer mehr Unternehmen verschenken funktionsfähige Altgeräte an wohltätige Organisationen, Schulen, Jugendprojekte oder an die eigene Belegschaft. Nur jedes zehnte Unternehmen entsorgt Altgeräte im Abfall.

Wenn Unternehmen funktionsfähige Elektrogeräte ausmustern, werden viele von ihnen einer neuen Verwendung zugeführt. Wie der Branchenverband Bitkom in einer aktuellen Umfrage unter 506 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern ermittelte, ist die Spendenbereitschaft hoch: 45 Prozent der Firmen in Deutschland überlassen Elektro-Altgeräte wohltätigen Organisationen. Im Jahr 2020 waren es noch 24 Prozent. Bei vielen Initiativen oder Vereinen kann man gebrauchte, noch funktionsfähige Geräte abgeben, von dort werden sie dann zum Beispiel an Schulen, Jugendprojekte oder Bedürftige weitergegeben. Naturschutzorganisationen sammeln alte Geräte ein und verwenden die Erlöse für Umwelt- oder Nachhaltigkeitsprojekte.

Auch der Anteil der Unternehmen, die ausrangierte IT an ihre Mitarbeiter verschenken, ist gegenüber 2020 gewachsen: von 14 auf 20 Prozent. „Insbesondere durch den Digitalisierungsschub im Zuge der Corona-Pandemie haben sich viele Unternehmen neue Geräte angeschafft und alte ausrangiert. Die Bereitschaft, funktionsfähige Altgeräte abzugeben, ist hoch“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

In der Regel kombinieren die Unternehmen verschiedene Möglichkeiten der Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung. Eine Mehrheit von 63 Prozent sorgt laut Umfrage für die fachgerechte Entsorgung der Geräte, 30 Prozent lagern sie ein, um sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nutzen zu können.

Inzwischen kaufen auch nicht mehr alle Unternehmen ihre IT oder Teile davon. 17 Prozent leasen Geräte und geben sie entsprechend an den Verleiher zurück. „Ungenutzte Geräte sollten möglichst bald wieder zum Einsatz gebracht werden. Es macht keinen Sinn, Altgeräte so lange aufzubewahren, bis sie nur noch verschrottet werden können“, empfiehlt Rohleder. „In den normalen Abfall gehören sie aber auch dann nicht.“ Jedes zehnte Unternehmen (11 Prozent) gibt allerdings an, Elektro-Altgeräte mit dem normalen Gewerbeabfall zu entsorgen.

Ein kleinerer Anteil von Unternehmen verkauft auch funktionsfähige, ausrangierte Elektrogeräte: 8 Prozent überlassen sie Mitarbeitern zu vergünstigten Preisen, 4 Prozent verkaufen sie extern weiter und ebenso viele verkaufen ihre Elektro-Altgeräte an Dienstleister zur Wiederaufbereitung. Von diesen Dienstleistern werden die Geräte gesäubert und technisch überholt, und gehen anschließend wieder in den Verkauf oder Verleih. Unter den Verbrauchern ist das Interesse an so dieser so genannten Refurbished-IT zuletzt gewachsen: Jeder Achte (13 Prozent) hat gemäß einer Bitkom-Umfrage von Januar 2022 schon einmal ein solches Gerät gekauft. Unter den Unternehmen sind es erst 4 Prozent, wie die Bitkom-Studie „Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft“ kürzlich ergeben hat.

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