Lösungsgeschäft soll ausgebaut werden

Fujitsu: Entlassungen nach tiefroten Zahlen

7. Februar 2013, 11:09 Uhr | Stefan Adelmann
Die PC-Fertigung in Augsburg könnte von den Stellenstreichungen bei FTS betroffen sein (Foto: Fujitsu)

Fujitsu reagiert auf das rückläufige Produktgeschäft und will weltweit 5.000 Stellen streichen. Das Werk Augsburg könnte von der Neuausrichtung betroffen sein.

Der japanische Konzern Fujitsu hat am Donnerstag rote Zahlen im dritten Quartal bekannt gegeben und reagiert nun mit Kostensenkungen und einer stärkeren Verlagerung auf das Lösungsgeschäft. Weltweit sollen 5.000 Stellen entfallen. Betroffen ist vor allem Fujitsu Technology Solutions (FTS), die europäische Sparte der Fujitsu Group, bei der 13.000 Angestellte arbeiten. Wie viele der 5.500 Jobs in Deutschland wegfallen, ist noch offen. Gegenüber CRN konnte FTS keinerlei Stellungnahme zu konkreten Strategien und definitiven Zahlen abgeben. Rod Vawdrey, Chief Executive Officer für Technology Solutions, wurde in einem Interview mit dpa deutlicher. Er könne nicht ausschließen, dass auch das Werk in Augsburg von der Restrukturierung betroffen sei, sagte der Manager. Derzeit sind rund 1700 Mitarbeiter in Augsburg, 1300 in München und etwa 750 in Paderborn beschäftigt.

Derzeit verhandelt FTS mit Arbeitnehmervertretern über die genaue Anzahl der Entlassungen, bestätigte FTS gegenüber CRN. FTS will insgesamt 150 Millionen Euro einsparen. Zusätzlich will das Unternehmen die eigenen Schwerpunkte verlagern. Bisher hatte die Fujitsu-Tochter ein starkes Produkt- und Technologie-Portfolio, dieses wird aber zugunsten von Services und Solutions neu gestaltet. »Fujitsu setzt den eingeschlagenen Weg fort, sich zu einem globalen Anbieter von End-to-End-Services, Solutions und Infrastruktur zu entwickeln. Damit stärkt das Unternehmen weltweit seine Position als strategischer Partner seiner Kunden«, erklärt Vawdrey.

Zeitgleich mit der Bekanntgabe der Restrukturierung meldet Fujitsu tiefrote Zahlen für das dritte Geschäftsquartal: Der Nettoverlust betrug umgerechnet 908 Millionen US-Dollar, der Umsatz sank um fast drei Prozent auf 12,05 Milliarden Dollar. Während die Erlöse aus dem Lösungsgeschäft stiegen, sanken die Einnahmen bei PCs, Smartphones und in der Halbleitersparte. »Die Erlöse sind hier erheblich von unseren Prognosen zu Jahresanfang des Geschäftsjahres abgewichen«, sagte Masami Yamamoto, Präsident von Fujitsu Ltd.


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