PC- und Serverproduktion wird nach Japan verlagert

Fujitsu schließt Fertigung in Augsburg

26. Oktober 2018, 9:35 Uhr | Martin Fryba
Rund 1.500 Fujitsu-Mitarbeiter sind am Standort Augsburg von der Werkschließung betroffen
© ICT CHANNEL

Computerhersteller Fujitsu gibt sein Werk in Augsburg mit 1.500 Beschäftigten auf und verlagert die Fertigung und Entwicklung nach Japan. Damit schließt der letzte Mainboard-Hersteller in Europa seine Produktion.

Kritiker sollten recht behalten, die eine rentable Fertigung samt Entwicklungsforschung für Notebooks, Desktops und Server im größeren Umfang am Standort Deutschland stets in Frage gestellt hatten. Nun zieht sich Fujitsu doch aus der PC-Produktion hierzulande zurück. Das Werk in Augsburg, wo rund 1.500 Beschäftige Clients und Server fertigen, soll bis spätestens September 2020 schließen. Das Gelände werde verkauft.

Ein Rückzug aus dem PC-Geschäft ist das zwar nicht, denn Fujitsu wird weiterhin Computer entwickeln und bauen, allerdings wird das Geschäft in Japan zentralisiert. Damit entfallen Vorteile wie eine schnelle Logistik und sehr flexible Assemblierung, die Fujitsu nach eigener Aussage stets von anderen PC-Herstellern ausgezeichnet habe.

Die IT-Hardware-Industrie wandele sich von einen Produktgeschäft hin zu Services, deshalb organisiere Fujitsu seine Produktsparte neu. Man werde aber weiterhin Vertrieb, Service und Support über ein umfangreiches Netzwerk von Vertriebs- und Servicepartnern gewährleisten.

Neben den 1.500 Mitarbeitern in Augsburg sind weitere 300 Fujitsu-Beschäftigte außerhalb der Schwabenmetropole von der Werkschließung unmittelbar betroffen.

Gleichzeitig verliert damit Europa einen der letzten Fertiger von Mainboards. Investieren werde Fujitsu nach eigener Aussage in seine Dienstleistungskompetenzen sowie in Schlüsselbranchen wie Automobil, Fertigungsindustrie und den öffentlichen Sektor. Im Zuge der Digitalen Transformation, die Kunden in diesen Branchen vollziehen, will Fujitsu hierzulande auch in neue Arbeitsplätze investieren.


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