Wettbewerb mit AMD und Apple

Gelsinger proklamiert Intel zum CPU-König

15. Oktober 2021, 11:17 Uhr | Lars Bube
Pat Gelsinger sieht Intel zurück auf der Siegerstraße
© Intel

Intel-Chef Pat Gelsinger geht davon aus, dass sein Unternehmen mit der Einführung von Alder Lake und Sapphire Rapids den Mitbewerbern um AMD und Apple den Schneid abkaufen kann. Neben der Technik sollen dafür auch die Partner sorgen.

Nach unruhigen Zeiten sorgt Pat Gelsinger seit seiner Rückkehr als CEO für spürbare Hoffnung und Aufbruchsstimmung bei Intel. Technologische Innovationen sollen beim Chipgiganten wieder mehr in den Fokus rücken und auch helfen, neue Gebiete wie KI, Mobilität oder Gaming zu erobern. Statt sich lange mit den verpassten Chancen der Vergangenheit aufzuhalten, gibt sich der Ingenieur selbstbewusst und kämpferisch als Antriebsfeder. Hatte er bei der Vorstellung der neuen CPU-Generationen Alder Lake und Sapphire Rapids schon reichlich von deren Performance und Effizienz geschwärmt, wurde er zum bevorstehenden Marktstart der Client-CPUs jetzt noch deutlicher. In einem Interview mit CRN bezeichnet er Intels neue Prozessorgenerationen als klar überlegen und schießt direkt noch ein paar vergiftete Pfeile in Richtung der Mitbewerber ab. So lobt Gelsinger etwa erst AMDs Fortschritte in den letzten Jahren, um dann jedoch einzuschränken: „Wir wollen ihnen die gute Arbeit, die sie gemacht haben, nicht absprechen, aber damit ist es mit Alder Lake und Sapphire Rapids jetzt vorbei.“

Damit aber nicht genug. Nachdem er den Mitbewerber mit der großen Marketing-Trommel bearbeitet hat, wischt er ihn mit dem Verweis darauf, dass er die tatsächliche technologische Konkurrenz eher im Bereich der ARM-Prozessoren sehe, komplett vom Tisch. Insbesondere geht es Gelsinger dabei um Apples Silicon-Offensive. Immerhin verabschiedet sich der bisherige Großkunde von Intel und sorgte schon mit seinen M1-CPUs umgehend für einiges Aufsehen und gute Leistungs-Reviews. Doch auch hier sieht der CEO Intel mit seinen neuen Produkten gut aufgestellt. Die haben zwar einerseits viel von der ARM-Welt gelernt, insbesondere was den Einsatz verschiedener spezialisierter Kerntypen angeht, sollen sich aber durch größere Flexibilität und eine intelligentere Lastverteilung vom Start weg davon absetzen. Sowohl bei der Leistung als auch der Effizienz will Intel damit führend sein. Noch deutlicher zeichnet Gelsinger die Lage im Datacenter-Bereich. Hier habe es ARM bis heute nicht über eine kleine Nebenrolle hinaus geschafft und werde das angesichts der neuen Stärke von Intel auch in Zukunft nicht, prophezeit der Intel-Boss vollmundig.

Selbst die aktuelle Lieferkrise versucht Gelsinger zum positiven Effekt für Intel umzudeuten. Er räumt ein, dass es in den meisten Bereichen dauern werde, bis sich Marktanteile verschieben. Schließlich habe keiner der Marktteilnehmer in dieser Situation Interesse an einem Preiskampf. Wenn sich die Lage im nächsten Jahr entspanne, werde Intel dank der Neuentwicklungen aber mit voller Wucht zurückkommen. „In zwei bis drei Jahren erwarten wir die unangefochtene Spitzenposition unserer Produkte in jedem Bereich, den wir abdecken“, gibt er vor.

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  2. Mit den Partnern zurück an die Spitze

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