PC-Hersteller können aktuell gar nicht so viele Geräte heranschaffen, wie nachgefragt werden. Und das dürfte lange so bleiben. Denn nicht nur Microsofts Windows 11 wird für Bedarf sorgen. Mit der überfälligen Digitalisierung der Schulen, des Gesundheitswesens und der Behörden entstehen neue Märkte.
Die Nachfrage nach PCs ist auf einem stabilen Allzeithoch und es sieht nicht so aus, als ob sich daran so schnell etwas ändert. Denn nach dem durch die Corona-Lockdowns ausgelösten Homeoffice- und Homeschooling-Boom greifen jetzt weitere Wachstumsfaktoren, die den PC-Herstellern und ihren Handelspartnern für die kommenden Jahre glänzende Geschäfte versprechen.
Nachdem die Corona-Lockdowns Firmen im vergangenen Jahr zunächst zu einer „Notbeschaffung“ des fehlenden Equpiments gezwungen hatten, investieren diese jetzt in höherwertige Notebooks und Peripheriegeräte, mit denen ihre Mitarbeiter auch zu Hause so produktiv arbeiten können wie im Büro. Denn der Trend zum mobilen Arbeiten ist seit Corona unumkehrbar geworden. Unternehmen reduzieren ihre Büroarbeitsflächen, weil künftig mehr Mitarbeiter ganz oder zeitweise im Homeoffice arbeiten werden. Dafür braucht es performante mobile Rechner und häufig doppelt vorhandene Peripheriegeräte wie Monitore, Drucker, Dockingstation, Maus und Tastatur.
Homeoffice-Equipment ist deshalb nach wie vor extrem gefragt. Das bestätigt auch Andreas De Matteis, Geschäftsführer von Macle, im Gespräch mit ICT CHANNEL. Der Distributor vom Niederrhein hat sich auch dieses Jahr wieder ordentlich mit Ware eingedeckt und kann von der hohen Nachfrage profitieren. De Matteis ist davon überzeugt, dass sich die aktuellen Lieferprobleme länger hinziehen werden. Bei Macle brummen vor allem Arbeitsplatzprodukte, wie PCs, Notebooks, TFTs, die auch im vergangenen Jahr die Renner waren. Er vermutet, dass jetzt vieles erneut gekauft werde. „Vor einem Jahr haben die Unternehmen sehr kurzfristig entschieden und auf die Schnelle gekauft. Viele stellen jetzt fest, dass Arbeiten von zu Hause aus keine kurzfristige Lösung ist, sondern von Dauer. Deshalb sehen wir jetzt eine Professionalisierung. Die Firmen schaffen hochwertige Lösungen an.“
Diese Entwicklung bestätigt auch Robin Wittland, Director Business Group Surface bei Microsoft Deutschland, im Gespräch mit ICT CHANNEL: „Wir sehen seit dem letzten Jahr einen unheimlichen Demand nach mobilen Devices“. 2021 sei der Markt erneut zweistellig gewachsen, gerade im Business-Segment, das zuvor ja stagniert habe. Und während zu Beginn der Pandemie der Fokus der Unternehmen zunächst auf günstigen Einsteigergeräten gelegen habe, „irgendwas, um überhaupt arbeiten zu können“, „sehen wir jetzt einen Move in den Premium-Device-Markt“, so Wittland.