Anhaltende Lieferkrise bei CPUs

Intel bittet Partner um Verzeihung

21. November 2019, 14:16 Uhr | Lars Bube
© Intel

Mit einem offenen Brief entschuldigt sich Intel bei den Partnern für die anhaltende Lieferkrise und gelobt Besserung. Zumindest indirekt gesteht der Hersteller darin auch ein, die Migrationswelle von Windows 7 auf Windows 10 unterschätzt zu haben.

Auch wenn sich die Situation in vielen Bereichen inzwischen deutlich gebessert hat, mach die Lieferkrise Intel und seinen Partnern weiterhin schwer zu schaffen. Deshalb wendet sich der Chiphersteller jetzt mit einem offenen Brief an sie, in dem er sich einerseits für die Probleme entschuldigt und andererseits gelobt, weiterhin unter Hochdruck an Lösungen zur Erhöhung der Produktion und Verfügbarkeit zu arbeiten. »Ich verstehe, welche Auswirkungen die jüngsten Verzögerungen bei der Lieferung von PC-CPUs auf Ihr Unternehmen haben und möchte mich aufrichtig dafür entschuldigen sowie Ihnen für Ihre fortgesetzte Partnerschaft danken«, schreibt Vice President Michelle Johnston Holthaus im Namen des Konzerns.

Anschließend verweist die Managerin auf die Zahlreichen Maßnahmen, die Intel in den vergangenen Monaten eingeleitet hat, um die Situation für die Partner wieder zu verbessern. Dazu zählt sie etwa Rekord-Investitionen in neue Werke und die teilweise Hinzunahme von Auftragsfertigern, um die Produktionsmengen der besonders gefragten CPUs im 14nm- und 10nm-Fertigungsverfahren zu erhöhen. In der zweiten Jahreshälfte habe man die Produktionsmenge dadurch um einen zweistelligen Prozentsatz erhöhen können, so Johnston Holthaus. Gleichzeitig gesteht sie jedoch auch ein: »Trotz aller Bemühungen haben wir diese Herausforderung noch nicht gemeistert« und konkretisiert, dass Intel im PC-Geschäft weiterhin mit begrenzten Lagerbeständen arbeite und die Lage deshalb hier auch weiterhin sehr angespannt bleibe.

Als Begründung dafür führt sie an, dass das enorme Marktwachstum im PC-Geschäft alle Prognosen übertroffen habe. Ein Argument, das die meisten Partner wohl nur in Teilen nachvollziehen können. Immerhin war jedem in der Branche schon seit Jahren klar, dass durch das anstehende Support-Ende des auch in Unternehmen noch immer weit verbreiteten Microsoft-Betriebssystems Windows 7 in diesem Jahr eine gigantische Migrationswelle losrollen wird, die im Laufe des Jahres immer mehr an Fahrt gewinnt.

Zum Schluss verweist Johnston Holthaus noch darauf, dass Intel um die Sorgen und Probleme der Partner durch diese Situation weiß und ihnen jederzeit mit Rat und Tat, wie etwa Informationen zu Verschiebungen bei Lieferplänen, zur Seite stehe. »Wir werden weiterhin unermüdlich daran arbeiten, Ihnen Intel-Produkte zur Verfügung zu stellen, um Ihre Innovationskraft und Ihr Wachstum zu unterstützen«.


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