»Tiger Lake«-APUs

Intel lässt die Tiger von der Leine

7. September 2020, 17:17 Uhr | Lars Bube
© Intel

Als erste Vertreter seiner 11. Core-i-Generation hat Intel neun Notebook-Prozessoren vorgestellt. Vor allem dank der neuen Xe-Grafikchips sollen sie einen erheblichen Leistungszuwachs bringen.

Mit der Vorstellung von neun neuen Prozessoren hat Intel den Startschuss für die 11. Generation seiner Core-i-CPUs gegeben, die auf der neuen »Willow Cove«-Architektur basieren. Bei den ersten »Tiger Lake«-Modellen handelt es sich ausschließlich um für den mobilen Einsatz gedachte CPUs mit integrierter Grafikeinheit (APU), wobei an dieser Stelle erstmals der neue »Iris Xe«-Grafikchip Einzug hält. In der vollen Ausbaustufe mit 96 als »Execution Units« (EU) bezeichneten Kernen und bis zu 16 MB L3-Cache soll dieser eine Verdopplung der Leistung im Vergleich zum in den Ice-Lake-CPUs integrierten Vorgänger Iris Plus bringen. API-Seitig bleibt hingegen mit DirectX (DX) 12_1 alles beim Alten. Dass das aktuelle DirectX 12_2 (»Ultimate«) nicht unterstützt wird, dürfte schlichtweg an den noch immer deutlich zu hohen Anforderungen für eine integrierte Grafikeinheit liegen.

Weiterhin glücklos bleibt Intel indes bei der Schrumpfung der Fertigung auf 7nm. Obwohl sie deshalb weiterhin im 10nm-Verfahren produziert werden, sollen die Tiger aber neben der Xe-Grafik auch dank der »SuperFin«-Prozesstechnologie und bei allen Modellen aktiviertem Hyperthreading einen beachtlichen Leistungssprung bieten und so »alle Imitatoren« hinter sich lassen. Gleichzeitig ändert Intel mit der neuen Generation das Namensschema und schafft die bisherigen U- und Y-Linien ab. Stattdessen können die OEMs künftig zwischen sogenannten »UP-3«- und »UP-4«-Prozessoren wählen und die TDP in einem gewissen Rahmen selbst definieren. Je nachdem, wie weit der Hersteller die TDP herunterschrauben will, werden dementsprechend auch die Taktfrequenzen der CPU- und GPU-Kerne heruntergefahren. Fünf der neuen APUs gehören zur stärkeren UP-3-, vier zur sparsameren UP-4-Familie.

Zusammen mit den neuen Prozessoren zündet Intel zudem die nächste Stufe bei der Weiterentwicklung des Project Athena. Dazu gibt es nun die neue Marke »Intel Evo« für Laptop-Designs auf Basis der neuen Xe-GPUs. Um die entsprechende Zertifizierung samt Aufkleber zu bekommen, müssen sie unter anderem in weniger als einer Sekunde aus dem Standby aufwachen, das in den CPUs integrierte Thunderbolt 4 nutzen, mindestens 9 Stunden Batterielaufzeit unter realen Bedingungen bei Full-HD bieten und in 30 Minuten genügend Energie für 4 Stunden Laufzeit nachtanken können. Intel rechnet damit, dass noch in diesem Jahr mindestens 20 entsprechende Geräte der OEM-Partner auf den Markt kommen werden.

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