Server-Prozessoren: Intels neue Xeon-Generation

Intel Xeon 5500: »Nehalem« macht Servern Beine

23. März 2009, 16:43 Uhr | Andreas Stolzenberger

Fünf Jahre nach AMD verabschiedet sich auch Intel vom Flaschenhals Frontside-Bus. Mit vier Kernen und drei integrierten DDR3-Memory-Controllern deklassiert der Xeon 5500 die Konkurrenz.

Frontside-Bus ade: Bei
Frontside-Bus ade: Bei

Vor gerade einmal drei Jahren löste Intel mit dem »Core«-Ansatz die in die Jahre gekommene »Netburst«-Architektur ab. Bereits im Herbst 2008 stellte der Chipriese mit Core-i7 (Codename Nehalem) ein drastisches Update vor.

Bislang kommunizierten Intel-CPUs über einen Frontside-Bus (FSB) miteinander und dem als »Northbridge« bezeichneten Memory-Control-Hub (MCH). Dieser Baustein wiederum adressierte den Hauptspeicher des PCs oder Servers und entwickelte sich immer stärker zum Flaschenhals. Zum Schluss packte Intel bis zu 12 MByte Level-3-Cache in seine Prozessoren, um die Schwäche des FSB zu kaschieren.

Den FSB ersetzen bei Nehalem drei direkt im Prozessor integrierte DDR3-Controller sowie der Quick-Path-Interconnect (QPI). Dieser Bus dient zur Kommunikation zwischen mehreren Prozessoren und dem I/O-Hub.

QPI funktioniert ähnlich wie AMDs »Hyper-Transport«. Aber Intel wollte offensichtlich nicht auf eine bereits etablierte, jedoch von der Konkurrenz entwickelte Technologie zurückgreifen. Stattdessen erfanden die Entwickler des Herstellers etwas Neues, das im Prinzip denselben Dienst verrichtet.

QPI und DDR3 statt FSB

Nach dem High-End-Desktop-Prozessor stellt Intel jetzt eine Familie von Server-CPUs für Maschinen mit zwei Sockeln vor. Der Xeon 5500 integriert vier Kerne und arbeitet, je nach Modell, mit Taktraten zwischen 1,8 und 3,2 GHz.

Mit den DDR-3-Interfaces (Registered ECC) erreichen die Core-i7-Prozessoren eine konkurrenzlose Speicherbandbreite von 32 GByte/s, vorausgesetzt der Anwender bestückt alle drei Kanäle mit Chips. Pro CPU lassen sich derzeit satte 96 GByte RAM adressieren.

Die deutlich einfacher aufgebauten DDR3-Module ersetzen die teuren und Strom fressenden Fully-Buffered-DIMMs der bisherigen Xeon-Server.

Hyper-Threading ist wieder da

Mit der Serie 5500 kehrt auch eine fast in Vergessenheit geratene Technologie zurück: das Hyper-Threading. Doppelte Pipelines und Registersätze füttern dabei die Instruktionseinheiten eines Prozessors von zwei Seiten und sollen diese besser auslasten.

HT gaukelt dem Betriebssystem die doppelte Zahl von Kernen vor, als tatsächlich vorhanden ist. Die Technologie führte Intel bereits mit dem Pentium 4 ein. Damals waren die Betriebssysteme und Anwendungen aber nur unzureichend für Multi-Threading vorbereitet. Seit jedoch praktisch jede CPU mit mehreren Kernen arbeitet, haben die Software-Entwickler nachgezogen.

Davon verspricht sich auch Intel, dass das wieder eingeführte und leicht verbesserte Hyper-Threading zu messbaren Performance-Verbesserungen führt.


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