Keine Konkurrenz für AMD und Nvidia

»Iris Xe DG1«: Intels erste Desktop-Grafikkarte

28. Januar 2021, 9:01 Uhr | Lars Bube
© Intel

Mit der »Iris Xe DG1« kehrt Intel zurück in den Markt für Desktop-Grafikkarten. Obwohl das erste Modell recht unspektakulär und zudem nur in Komplettrechnern ausgewählter OEMs zu bekommen ist, soll es den Weg in eine neue Zukunft weisen.

Mit der wachsenden Gamer-Community und neuen Einsatzzwecken, etwa im High-Performance-Computing, VR-Anwendungen oder Krypto-Mining, haben sich Grafikkarten in den letzten Jahren zu einem äußerst lukrativen Produkt entwickelt. Nach spannenden Anfangsjahren in den 90ern und einigen Übernahmen wird das Geschäft allerdings schon seit fast 20 Jahren ausschließlich vom Platzhirsch Nvidia und seinem ewigen Verfolger AMD dominiert, der zuletzt wieder einiges an Boden gut machen konnte. Insofern verwundert es wenig, dass sich auch CPU-Platzhirsch Intel gerne ein Stück von diesem fetten Kuchen abschneiden und zumindest dem direkten Mitbewerber AMD, dessen CPU- und GPU-Geschäft spürbar von der Kombination profitieren, Paroli bieten will. Schon seit Jahren waberten deshalb entsprechende Gerüchte durchs Netz, bevor Intel dann im Sommer 2018 offiziell seine Ambitionen hinsichtlich eigener Grafikkarten bestätigte.

Genau genommen handelt es sich dabei jedoch in doppelter Hinsicht um eine Rückkehr. Denn 1998 hatte es mit der »Intel Real3D i740 Starfighter«, kurz Intel i740, schon einmal einen entsprechenden Versuch gegeben. Trotz ordentlicher Leistungen der GPU und der damit bestückten Karten war der jedoch krachend gescheitert und Intel kam bei den Verkaufszahlen nicht ansatzweise an damalige Größen wie 3dfx (2000 von Nvidia übernommen), ATi (2006 von AMD geschluckt), Matrox und Nvidia heran. Nach nur einem Jahr wurde das Projekt wieder eingestellt. Dieses Mal will Intel es nach eigenem Bekunden besser machen und dauerhaft für echte Konkurrenz sorgen. Doch obwohl sich Intel mit der Entwicklung reichlich Zeit gelassen und hochkarätige Spezialisten wie den ehemaligen AMD- Chief-Architect Raja Koduri geholt hat, sind die ersten Modelle davon noch meilenweit weit entfernt. Höchstwahrscheinlich sogar mit voller Absicht, wie die Details rund um die zwei Erstlinge klar erkennen lassen.

Ende des vergangenen Jahres kam mit der mobilen »Iris Xe Max« das erste Produkt auf den Markt. Seit dieser Woche steht ihr nun mit der »Iris Xe DG1« auch eine Desktop-Variante zur Seite. Wer allerdings gehofft hatte, damit schon eine Alternative zu den Gaming-Karten von AMD und Nvidia zu bekommen, zumal diese aktuell kaum verfügbar sind, muss sich auf eine bittere Enttäuschung einstellen. Denn bei der Iris Xe handelt es sich im Wesentlichen um eine ausgekoppelte Version der bekannten Iris-GPUs, wie sie in den aktuellen Tiger-Lake-APUs enthalten sind. Was das bedeutet, lässt sich, auch wenn konkrete Benchmarks noch fehlen, anhand ein paar einfacher Zahlen abschätzen.

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