Aufbereiten statt wegwerfen

„IT-Remarketing als Ersatz für IT-Recycling“

22. Februar 2022, 11:48 Uhr | Lars Bube
© AfB

AfB-Geschäftsführer Daniel Büchle plädiert für einen nachhaltigeren Umgang mit IT-Geräten. Das Erfordert nicht nur ein Umdenken bei den Nutzern, sondern nimmt auch die Hersteller in die Pflicht, ihre Produktionsprozesse zu überdenken.

ICT CHANNEL: Herr Büchle, welche Chancen und Herausforderungen hat das vergangene Pandemie-Jahr der AfB gebracht?
Daniel Büchle: Die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie gingen an uns nicht spurlos vorbei – im positiven wie im negativen Sinne. Die Nachfrage nach IT-Geräten ist bedingt durch Homeoffice und Homeschooling gestiegen und die Beschaffung von Neuware war für die meisten unserer Partner nicht einfach. Dies hat dazu geführt, dass sich mehr Menschen und auch Unternehmen für refurbished IT-Geräte interessieren. Wir konnten die steigende Nachfrage bisher immer gut bedienen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an unsere Partnerunternehmen, die uns auch in der Pandemiezeit ihre nicht mehr benötigte Hardware zur Löschung und Aufbereitung zur Verfügung gestellt haben und damit unsere Lieferfähigkeit mit ermöglicht haben.
Wir hätten mehr Kapazitäten für die Aufbereitung gehabt. Unser Refurbishment-Center in Sömmerda, einer unserer zehn Standorte in Deutschland, haben wir in diesem Jahr deutlich vergrößert. Der Bedarf ist da, die Kapazitäten bei uns ebenfalls. Natürlich konnten nicht alle unsere Partner während des Lockdowns die geplanten Rollouts durchführen. Aber hier blicken wir positiv in die Zukunft.

ICT CHANNEL: Was hat das mit Ihren internen Abläufen und Prozessen gemacht?
Büchle: Unsere Prozesse haben wir seit dem ersten Lockdown bundesweit angepasst und überall pandemiebedingte Schutzvorkehrungen getroffen, Hygienekonzepte umgesetzt und wenn nötig auch Arbeitsabläufe geändert. Unsere Ladengeschäfte durften etliche Wochen nicht öffnen, d.h. wir konnten unseren stationären Kunden keinen Reparaturservice anbieten, was diese sehr vermisst haben. Diese Zeit haben wir für interne Workshops genutzt, um den stationären Handel zukunftsfit zu machen. Die Nachfrage nach Hardware haben wir über unseren Onlineshop aufgefangen.
Rückblickend bin ich wirklich stolz über den Zusammenhalt und die Power unserer Beschäftigten. Sie mussten flexibel sein, monatelang ins Homeoffice wechseln oder unter strengen Hygienebedingungen in der Produktion arbeiten. Es hat sich angefühlt wie eine sehr turbulente Zeit, aber sie hatte für uns durchaus auch positive Aspekte – vor allem was unseren Teamspirit angeht.

ICT CHANNEL: Wie stark und in welchen Kundengruppen haben die Verknappungen rund um die Lockdowns den Gebrauchtmarkt besonders stark angeheizt?
Büchle: Wir konnten bereits in der ersten Pandemiewelle einen starken Umsatzzuwachs aufgrund der gestiegenen Nachfragen verzeichnen – der positive Trend ist immer noch spürbar. Unser Angebot für Schulen und Digitale Bildung haben wir deutlich erweitert. Hier konnten wir auf 10 Jahre Erfahrung im Bereich Mobiles lernen zurückgreifen, was uns sehr geholfen hat, schnell ein passgenaues Angebot für Schulen, Schulklassen und fürs Homeschooling zu bauen. Gerade im Bildungsbereich ist auch das Mieten von IT-Geräten sehr gefragt – den Prozess bilden wir bereits seit vielen Jahren ab und mussten ihn nur skalieren. Auch im B2B-Handel haben wir deutlich aufgestockt.

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