Verdacht wegen Umsatzsteuerbetrug

IT-Unternehmen im Fadenkreuz der Staatsanwaltschaft

5. August 2016, 11:22 Uhr |

Ein Paderborner IT-Distributor ist im Visier der Staatsanwaltschaft. Grund: Verdacht auf Umsatzsteuerhinterziehung. Zwei Manager des Grossisten sollen sich seit Ende Juni in Untersuchungshaft befinden.

Das im ostwestfälischen Paderborn ansässige IT-Unternehmen wird verdächtigt, an einem europaweiten Umsatzsteuerkarussell beteiligt zu sein. Es geht, wie das Westfalen Blatt berichtet, um einen Steuerschaden von etwa 50 Millionen Euro, der WDR spricht in seinen Online-News von rund 57 MiIlionen Euro. Die EU-Justizbehörde Eurojust koordiniert das grenzüberschreitende Strafverfahren. Den Anstoß dazu habe 2015 die Staatsanwaltschaft in Bielefeld gegeben.

Der Ursprung des Umsatzsteuerkarussels liege laut Westfalen Blatt im Ausland. Im Verdacht stehen ost- und westeuropäische Unternehmen, die Waren am Fiskus vorbei importiert und exportiert hätten. Zu näheren Angaben über die Unternehmen und Beschuldigten hält sich die Staatsanwaltschaft bedeckt. Grund: Zum einen sollen die Persönlichkeitsrechte der Beschuldigten und zum anderen eventuell geschäftsschädigende Auswirkungen auf die Unternehmen verhindert werden, da sich die Ermittlungen noch in einem frühen Stadium befinden.

Bei der Durchsuchung der Geschäftsräume des ostwestfälischen Unternehmens seien Dokumente und Festplatten sichergestellt worden. Zugleich wurden zwei Mitarbeiter in Untersuchungshaft genommen. Sie stehen unter dem Verdacht, von dem Umsatzsteuerkarussell gewusst zu haben. Sie bestreiten laut Westfalen Blatt die Vorwürfe. Weitere Verdächtige aus dem Ausland seien zwischenzeitlich untergetaucht.


  1. IT-Unternehmen im Fadenkreuz der Staatsanwaltschaft
  2. 20 Milliarden Euro jährlicher Schaden

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