Der Nachfrageschub für Homeoffice-Equipment ist abgeflaut. Die Lager der Distribution sind wieder gut mit Notebooks, PCs und Zubehör gefüllt – für manche Produkte zu gut. Der Markplatzbetreiber ITscope registriert sinkende Preise und steigende Bestände bei Desktop-PCs.
Auf dem Höhepunkt der Coronakrise, als zahlreiche Firmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schickten, verkauften sich stationäre wie mobile Computer plus Zubehör wie geschnitten Brot. Im März waren nicht nur Notebooks überall ausverkauft, auch Homeoffice-Zubehör wie Monitore, Headsets oder Webcams wurden den Händlern und dann den Online-Anbietern aus den Händen gerissen (CRN berichtete).
Inzwischen sind die Mitarbeiter mit allem Nötigen versorgt und viele wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Die Lagerbestände haben sich wieder stabilisiert, wie die Betreiber der B2B-Handelsplattform ITscope feststellen. Im letzten Update Mitte Mai zeigte die Auswertung der Bestandszahlen der ITscope-Plattform, dass die Lagerbestände wieder ansteigen und sich die Lage normalisiert. Doch schon zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass die Nachfrage in einigen Produktbereichen deutlich stärker zurückging als dem Handel lieb war.
Bei den im Homeoffice eher ungeeigneten Komplettsystemen entwickelten sich die Lagerzahlen bereits Mitte Mai in die gegensätzliche Richtung. Während bei anderen Produkten die Bestände zu diesem Zeitpunkt noch im Keller waren, stiegen die von Komplettsystemen sogar an. ITscope führt das auf die mit wachsendem Bestand sinkenden Preise zurück. In der schwierigen Wirtschaftslage wurden Infrastrukturprojekte nur zögerlich angegangen. Durch die Coronakrise wurde zudem deutlich, dass Notebooks künftig zum Standardinventar gehörten, um Mitarbeitern eine möglichst große Flexibilität zu ermöglichen. »Das Bild, was sich uns aktuell zeigt, erlaubt uns einen Blick in die Zukunft: Wir vermuten, dass PC-Komplettsysteme mehr und mehr aus dem Office-Bereich verschwinden und durch Notebooks ersetzt werden«, erklärt Oliver Gorges, Vertriebsleiter der ITscope-Tochterfirma Cop Software + Services. »Viele Firmen haben während der Corona-Krise erkannt, wie wichtig flexibles Arbeiten ist und wollen das mit dem passenden Equipment unterstützen«.
Diese Entwicklung belegten auch die Vorabzahlen zum ITscope-Marktbarometer für das zweite Quartal 2020. Danach entwickeln sich Komplettsysteme zum Ladenhüter – und eine Besserung ist aktuell noch nicht in Sicht.