PC-Markt unter Druck
Kampf der Giganten
Der PC-Markt ist seit dem Jahreswechsel auf Talfahrt. Der Channel ächzt unter hohen Lagerbeständen und ruinösem Preiswettbewerb. Schuld ist nicht nur der vorhersehbare Abschwung nach dem Ende des »XP-Effekts«, sondern auch der Machtkampf der Branchenriesen um die Vorherrschaft im PC-Markt.
Nach dem Wachstumsschub durch den »XP-Effekt« ist die PC-Branche 2015 wieder unsanft auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Zum Start von Windows 10 sitzt der Channel auf vollen Lagern (CRN berichtete in Ausgabe 29/2015). Nach dem Sondereffekt 2014 war die PC-Nachfrage schon zum Jahresende 2014 deutlich zurückgegangen. In der ersten Jahreshälfte gab es einen so nicht vorhergesehenen, erdrutschartigen Verfall der Verkaufszahlen. Im zweiten Quartal 2015 wurden den Erhebungen des Marktforschungsinstituts Gartner zufolge weltweit fast zehn Prozent weniger Computer verkauft als im Vorjahr (CRN berichtete in Ausgabe 29/2015) Laut Gartner ist das der stärkste Rückgang seit dem dritten Quartal 2013. In der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) gingen die PC-Verkäufe sogar um 15,7 Prozent auf 18,6 Millionen Geräte zurück. Im Gesamtjahr 2015 sollen die weltweiten Verkaufszahlen immer noch 4,4 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen.
Als Ursache sehen die Marktforscher mehrere Faktoren: Durch den Windows XP-Effekt waren die Verkaufszahlen 2014 unerwartet stark gestiegen. Dementsprechend flau fällt die Nachfrage dieses Jahr aus. Dazu leidet der Absatz in der EMEA-Region unter dem starken US-Dollar, der zu Preiserhöhungen außerhalb des US-Marktes führt. Anreize für Käufer würde es wohl erst wieder ab dem dritten Quartal geben, so Mikako Kitagawa, Principal Analyst bei Gartner, mit Blick auf Windows 10. Mit einer Rückkehr auf den Wachstumspfad sei aber erst im kommenden Jahr zu rechnen.
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