CPUs, Grafikkarten und Konsolen

Kein schnelles Ende der Chip-Verknappungen in Sicht

22. Januar 2021, 11:17 Uhr | Lars Bube
© AMD

Wegen fehlender Rohstoffe für die Halbleiter-Produktion kommt es in immer mehr Elektronik-Segmenten zu Nachschubproblemen. Die davon betroffenen ICT-Produkte wie etwa CPUs, Grafikkarten und Spielkonsolen werden noch mindestens bis in den Sommer hinein knapp bleiben.

Die Hoffnung vieler Händler und ihrer Kundschaft auf einen guten Start ins neue Jahr wurde zumindest in einer Hinsicht bitter enttäuscht. Denn auch nach dem Weihnachtsgeschäft bleiben wichtige Komponenten wie CPUs und Grafikkarten knapp. Das wirkt sich im weiteren Verlauf der Produktionskette entsprechend negativ auf die Verfügbarkeit kompletter Systeme wie PCs und Spielkonsolen aus. Dahinter steckt ein globales Problem in der Halbleiterfertigung, das inzwischen auch diverse weitere Industrien wie die Automobilproduktion erreicht hat. Einerseits fehlt es den Elektronik-Fertigern derzeit am Basis-Rohstoff Silizium für das Trägersubstrat, da insbesondere in China die Produktion heruntergefahren wurde. Gleichzeitig sind die vorhandenen Halbleiter-Produktionskapazitäten weitgehend ausgelastet. Dazu kommt eine stark wachsende Nachfrage nach Chips für allerlei Produkte sowie Photovoltaik-Zellen, die sich zudem deutlich schneller von der Pandemie-Delle erholt, als ursprünglich angenommen. Im Prinzip also eine sehr ähnliche Situation, die vor drei Jahren schon zur Flash-Krise geführt hatte.

Während sich zwar der Silizium-Engpass noch halbwegs schnell beheben ließe, sieht es im weiteren Verlauf der Produktionskette deutlich schlechter aus. Da die Produktionsanlagen teuer zu errichten und betreiben sind, streben die Betreiber nach einer möglichst hohen Auslastung und wollen Überkapazitäten vermeiden. Vor diesem Hintergrund ist damit zu rechnen, dass es noch mehrere Monate dauern wird, bis sich die Lage allmählich entspannt. So geht etwa AMD-Chefin Lisa Su in ihrer aktuellen Prognose davon aus, dass eine Entspannung der Liefersituation bei CPUs und GPUs frühestens im zweiten Halbjahr einsetzen könnte. Ähnliches ist auch von anderen Herstellern wie Intel und Nvidia zu hören. Steigt allerdings die Nachfrage nach Halbleitern weiter so stark an wie derzeit, könnte es durchaus noch für den gesamten Rest des Jahres zu Engpässen kommen. Dem Handel fallen damit einige margenstarke Umsatz-Garanten noch für längere Zeit aus.

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