Auf Lenovos Channel-Event stand das Thema Verfügbarkeit ganz oben auf der Agenda. Mit einem neuen Werk in Ungarn will der Hersteller seine Lieferfähigkeit in der DACH-Region deutlich verbessern. Neue Spezialisierungen sollen die Entwicklung der Partner zu Managed Service Providern beschleunigen.
Wie alle Channel-Veranstaltung seit einem Jahr fanden auch Lenovos »Channel Perspektiven« dieses Jahr »on Air« statt. Im virtuellen Veranstaltungscenter gab das Führungsteam der Datacenter-Sparte ISG (Infrastructure Solutions Group) um DACH-Chef Dieter Stehle, Channel Sales Director Sabine Hammer und EMEA-Präsident Giovanni Di Filippo den fast 500 zugeschalteten Partnern einen Einblick in die Markt- und Geschäftslage und einen Ausblick auf den Rest des laufenden Geschäftsjahres.
Bereits bei der Anmeldung konnten die Partner die Themen nennen, die ihnen unter den Nägeln brannten. Das habe enorm geholfen, die Veranstaltung zu strukturieren, wie Dieter Stehle im Gespräch mit ICT CHANNEL berichtet. Ganz oben auf der Liste stand das aktuell drängende Problem der Verfügbarkeit angesichts der weltweiten Lieferngpässe von Schlüsselkomponenten. Das habe nicht unerheblich zur guten Geschäftsentwicklung seit dem vergangenen Jahr beigetragen, räumt Stehle ein. Denn der chinesische IT-Riese sei fast durchgängig lieferfähig gewesen und konnte deshalb Business und Partner dazugewinnen. Aber das Supplies-Thema bleibe spannend, prognostiziert Stehle. Eine Verbeserung sei nicht so schnell in Sicht. Das bestätigt auch Giovanni Di Filippo: »Gespräche mit unseren Lieferanten lassen Engpässe in den nächsten drei bis vier Quartalen erwarten. Die Partner sollten sich darauf einstellen.«
Channel-Chefin Hammer appelliert an die Partner, Projekte frühzeitig zu planen und zu forecasten.
Lenovo hat deshalb reagiert und baut weltweit seine Kapzitäten aus. In Ungarn, wo bereits ein Auftragsfertiger Lenovo-Produkte produziert, wurde ein eigenes Werk hochgezogen, das in ein bis zwei Monaten in Betrieb geht und rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigen soll. Aus Ungarn kommen bereits jetzt rund 90 Prozent der Produkte, die in der DACH-Region nachgefragt werden, so Sabine Hammer. Im Datacenter-Infrastrukturbereich werde nahezu alles in Ungarn gefertigt sowie einige Client-Produkte, etwa Workstations.
Damit die Partner besser planen können, wird jetzt auch im Online-Konfigurator die Verfügbarkeit der Komponenten mit einem Ampelsystem angezeigt und Alternativen vorgeschlagen.