Editorial CRN 26/2016

Lob den »Kistenschiebern«

29. Juni 2016, 12:58 Uhr | Samba Schulte

Mit dem Komponentenhandel ist der ITK-Channel groß geworden. Doch gut 30 Jahre nach den Gründertagen lächeln innovative Technologie-Tüftler über die »Kistenschieber« nur noch milde. Dabei bestehen auch im Komponentenhandel noch gute Wachstumsperspektiven.

Mit dem Komponentenhandel ist der ITK-Channel groß geworden. Denn es waren die gut vernetzten und geschickt handelnden Komponentenbroker und -dealer, die in den wilden Pioniertagen der IT-Industrie die Grundlagen für das mehrstufige Vertriebsmodell schufen. Diese Pioniere waren noch stolze »Kistenschieber«. Doch gut 30 Jahre nach den Gründertagen können innovative Technologie-Tüftler über die Dinosaurier des IT-Geschäfts nur noch milde lächeln.

In Zeiten von Mobility, Cloud Computing oder Big Data hat der Handel mit Hardware-Kleinteilen an Strahlkraft verloren, das ist unbestritten. Noch berichten uns die Komponentendistributoren von einigermaßen stabilen Geschäften mit Assemblierern oder auch Gaming-Enthusiasten. Auch zeigt sich, dass die Fachhandelskunden die traditionellen Stärken der Komponentenspezialisten - Schnelligkeit, Flexibilität, Markt-Know-how und Kundenähe – nach wie vor schätzen. Dennoch musste die Komponentendistribution zuletzt ihr Angebotsspektrum und ihren Aktionsradius stetig ausweiten, um weiteres Wachstum sicherzustellen. »Komponenten sind immer noch ein wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells«, betont Gernot Sonnek, Mitgründer und Geschäftsführer des noch recht jungen und erfolgreichen Komponentenprofis Action IT aus Paderborn, fügt gleichwohl hinzu: »Allerdings steigt der Umsatz anderer Produktbereiche noch stärker als unser Komponentenumsatz.«

Doch herrscht unter den Schnelldrehern der Distributionsbranche angesichts der vielen Widrigkeiten in diesem Handelssegment keineswegs Trauerklos-Stimmung vor. Im Gespräch mit CRN erörtern die Firmenchefs die positiven Geschäftsperspektiven, die sich etwa in Nischenmärkten, bei Branchenanwendungen oder auch bei neuen Technologietrends ergeben. Der stetig steigende Speicherbedarf, die steigende Nachfrage nach kundenspezifisch konzipierten Geräten in verschiedenen Branchen und nicht zuletzt auch vergleichsweise junge Wachstumsbereiche, etwa Smart Home, Virtual Reality oder das Internet of Things, würden auch den Komponentenspezialisten weiter gute Geschäfte bescheren. Denn auch die »Kistenschieber« können inzwischen Lösungen. Mehr dazu lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe CRN 26/2016, die am Donnerstag erscheint!

Mit den besten Grüßen,

Samba Schulte

Stellv. Chefredakteur CRN


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