Schlagabtausch im Werbe-Spott
»Mac Guy« stichelt jetzt für Intel gegen Apple
Nachdem Apple jüngst den aus den legendären Werbespots von vor 20 Jahren bekannten »PC Guy« wiederauferstehen ließ, kehrt jetzt auch sein damaliger Sparringspartner »Mac Guy« zurück – diesmal macht er sich allerdings im Auftrag von Intel über Macs lustig.
Die fast 20 Jahre alte PC-gegen-Mac-Kampagne erhält nach einigen Jahren Pause wieder ein neues Kapitel – mit überaschenden Wendungen. Der neue Werbe-Schlagabtausch nahm seinen Anfang, als Apple im November des vergangenen Jahres bei der Vorstellung seiner neuen Macbooks mit dem M1-Prozessor mit einem kurzen Clip den »PC Guy« wieder ins Spiel brachte. Gespielt wird der biedere, behäbige und etwas verblödet wirkende Beamtentyp darin wieder vom Original-Schauspieler, John Hodgman. Wie schon in den Originalen stellt er sich anfangs kurz mit »I'm a PC« (»Ich bin ein PC«) vor, um dann beim Versuch seine Vorteile gegenüber dem Mac anzupreisen, kläglich zu versagen. Der Akku zu schwach, der Lüfter zu laut, die Technik rückständig und das Gesamtpaket zu langsam, so das Fazit. Sein Gegenpart, der von Justin Long verkörperte »Mac Guy«, brauchte die Bildfläche angesichts dieser Schwächen erst gar nicht in Persona zu betreten.
Vier Monate später taucht nun aber auch der »Mac Guy« überraschend wieder auf. Und zwar in der Antwort der Gegenseite. Die wird dieses Mal nicht von Microsoft vertreten, sondern von Intel. Der wegen Apples Wechsel auf die ARM-Plattform sowieso schon leicht angesäuerte Chip-Hersteller schießt mit mehreren Spots mit Long zurück gegen Apple. In Abweichung vom bisherigen Protokoll führt sich der Schauspieler darin von einer kurzen Denkpause unterbrochen als »Ich bin ein – Justin« ein, »eine echte Person, die einen echten Vergleich zwischen Mac und PC vornimmt«. In einem Video präsentiert er dazu etwa eine ganze Palette von Notebooks verschiedenster Leistungsklassen und Designs mit Intel-CPUs, während auf der anderen Seite die Macbook-Auswahl zwischen »grau und grauer« steht. In einem anderen spricht er mit einem Gamer über die tolle Performance seines Laptops auf Intel-Basis, während sich auf der anderen Seite leider kein Mac-Gamer finden lässt. Natürlich steht am Ende der kurzweiligen Clips die Botschaft: Die mobile (W)Intel-Welt ist viel bunter, flexibler und stärker als jene der Macbooks.
Bisher hat Intel fünf entsprechende Clips veröffentlicht (siehe Seite 2), ob weitere folgen werden, ist noch nicht bekannt. Somit wäre nun wieder Apple am Zug, wenn das Format nicht wieder für ein paar Jahre in den Schlaf fällt. Von seinen Originalen hatte Apple in den 2000-ern mehr als 300 Spots gedreht, von denen dann letztendlich 66 veröffentlicht wurden. Die anderen sollen Steve Jobs damals zu klamaukig gewesen sein, weshalb er befürchtete, sie könnten damit zu sehr vom eigentlichen Thema ablenken. Dabei ist es doch gerade der spitze Humor, der die Stimmung zwischen den Fronten aufgreift, das wahre Vergnügen daran. Dass sich damit Nutzer in nennenswerter Anzahl zur anderen Seite konvertieren lassen, ist höchst unwahrscheinlich.
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