PCP.com kauft Assemblierer

Marke Prime Computer bleibt nach Übernahme bestehen

2. November 2022, 12:53 Uhr | Michaela Wurm
© Prime Computer

Die Schweizer PCP-Gruppe kauft Prime Computer. Der Multichannel-Anbieter will durch die Übernahme sein eigenes Assemblierungsgeschäft stärken. Prime Computer soll als Marke weitergeführt werden.

Prime Computer hat einen neuen Eigentümer. Wie Schweizer Medien berichten, übernimmt die Schweizer PCP-Gruppe den in finanzielle Schwierigkeiten geratenen PC-Assemblierer mit sofortiger Wirkung.

Auf Anfrage von inside-it.ch bestätigte Marcel Weber, CEO der PCP.com-Gruppe, die Übernahmen der Marke und der Geschäftstätigkeiten im Rahmen eines Asset Deals. Zu den finanziellen Details macht das Unternehmen keine Angaben. 

Die PCP.com-Gruppe, zu der auch Steg Electronics und Beck PC gehören, will mit dem Kauf ihre Marktposition als PC-Assemblierer ausbauen. Die Marke Prime Computer soll bestehen bleiben. Die PCP.com-Gruppe übernimmt die Geschäftstätigkeiten von Prime Computer ab sofort und damit auch die Bearbeitung von Kundenanfragen. Kunden können sich bei Problemen direkt an PCP.com wenden.

Prime Computer hatte Kunden und Partner erst vor kurzem darüber informiert, dass der Geschäftsbetrieb wegen der schwierigen finanziellen Lage zum 31. Oktober 2022 eingestellt werde (ICT CHANNEL berichtete). „Nach diesem Datum wird die Prime Computer AG keine Green-IT-Hardware-Produkte mehr zum Verkauf anbieten und auch keine Supportleistungen mehr erbringen", so das offizielle Statement. „Die anhaltenden Engpässe in der Lieferkette sowie die Situation, dass die weitere Finanzierungsrunde nicht erfolgreich abgeschlossen wurde, haben dazu geführt, dass die Prime Computer AG trotz aller Bemühungen ihre Geschäftstätigkeit nicht mehr fortführen kann.“

Trotz aller Bemühungen war es dem 2013 gegründeten Unternehmen mit seinem Fokus auf langlebige, nachhaltige und energiesparende IT-Hardware in den letzten Jahren nicht gelungen, in die Gewinnzone zu kommen. Für die Fortführung des Geschäftsbetriebs standen zuletzt auch nicht mehr ausreichend Investorengelder zur Verfügung, wie Firmenchef Sacha Ghiglione in einem Schreiben mitteilte.

Prime Computer hatte sich auf hochwertige, lüfterlose Server und Mini-PCs spezialisiert. Erst vor kurzem wurde unter der neuen Produktlinie „Circular“ das erste modulare und nachhaltige Notebook auf den Markt gebracht.

Im vergangenen Jahr hatte Prime Computer erstmals eine Niederlassung in Deutschland gegründet und mit Karl Tucholski einen Branchenkenner als Head of Business Development für Deutschland und Österreich verpflichtet. Kurz darauf wurde ein Partnerprogramm aufgelegt.

Ziel war es, nicht nur auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen, sondern auch weiter im deutschsprachigen Raum zu expandieren. Dazu baute der Hersteller sukzessive Distributionspartnerschaften mit Boston, Bechtle, IPC2U und ADN auf. Erst vor wenigen Wochen konnte mit Ingram Micro ein Broadliner gewonnen werden.


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