Sicherheitschip »Pluton«

Microsoft bringt AMD und Intel zusammen

19. November 2020, 9:41 Uhr | Lars Bube
© Microsoft

Mit dem fest in die Prozessoren von Intel und AMD integrierten »Pluton«-Chip will Microsoft die Sicherheit von Windows-PCs künftig deutlich erhöhen.

Microsoft will es Hackern deutlich schwerer machen, an sensible Funktionen und Daten auf Windows-PCs heranzukommen. Möglich machen soll das neue Controller-Hardware in Form des Sicherheitschips »Pluton«, an dessen Fertigstellung das Unternehmen mit Hochdruck arbeitet. Dieser soll systemrelevante und sensible Daten wie das UEFI-BIOS, kryptografische Schlüssel und biometrische Zugangsdaten außerhalb des Systems speichern und sie so effizient vor unbefugten Zugriffen schützen. In einer späteren Ausbaustufe soll der Schutz dann auf andere sensible Informationen wie Passwörter und Nutzerdaten ausgeweitet werden. Dank der weitgehenden Abkopplung von der CPU und eines Integritätschecks für die Hard- und Firmware soll das sogar dann funktionieren, wenn Angreifer physischen Zugang zum System haben. Indem diese Überprüfung auch von Azure-Servern abgefragt werden kann, wird der Schutz zudem auf Cloud-Umgebungen ausgeweitet.

Der Pluton-Controller und seine Firmware werden komplett von Microsoft entwickelt. Um ihn an möglichst sicherer Stelle in die Rechner bringen und dabei die gesamte Bandbreite an Konfigurationen bei Windows-PCs abdecken zu können, hat das Unternehmen eine ungewöhnliche Allianz geschmiedet und AMD und Intel mit ins Boot geholt. Beide CPU-Hersteller arbeiten bereits daran, Pluton in künftige CPUs zu integrieren. Damit könnten schon im nächsten Jahr erste Prozessoren mit der neuen Sicherheitstechnologie auf den Markt kommen. Im Gegensatz zu anderen Lösungen soll der Chip dort aber weitgehend isoliert sein, sodass er auch durch Seitenkanalangriffe auf die CPU wie Spectre nicht erreichbar ist. Zudem hat auch Qualcomm angekündigt, Pluton in die ARM-Architektur integrieren zu wollen.

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