Server und Software-Lizenzen

Mit dem richtigen Server Lizenzkosten sparen

25. Mai 2010, 11:15 Uhr | Bernd Reder
Lizenzgebühren für Software lassen sich auf eine Weise einsparen, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist – durch die Wahl eines Servers mit bestimmten CPUs.

Server mit Mehrkernprozessoren sind gut – und tückisch zugleich, wenn es um Software-Lizenzkosten geht. Das zeigt sich vor allem am Beispiel von Datenbanklösungen. Anwender, die nicht genau hinsehen, können leicht Geld verlieren.

Dank Multi-Core-Technologie sind Server-Systeme heutzutage deutlich leistungsfähiger als ihre Vorgänger. Ein System mit einer CPU, die vier oder acht Rechenkerne besitzt, bietet mehr Leistung oder als so manches »alte« Mehrwege-System mit mehreren Prozessorsockeln.

Beispiele für Server der neuesten Generation sind beispielsweise der HP Proliant mit Intel-Xeon-Prozessoren der 5600-und 7000er Reihe oder der HP Integrity Server (siehe diesen Beitrag ) mit der neuen Version der Itanium-CPU der Serie 9300.

Für Anwender ist das natürlich von Vorteil, speziell dann, wenn sie leistungshungrige Software wie Datenbanken einsetzen. Waren früher Hochleistungs-Server mit mehreren CPUs notwendig, um beispielsweise eine Oracle-Datenbank zu »stemmen«, genügt heute in vielen Fällen ein System mit einem Multi-Core-Prozessor.

Und da Firmen wie Oracle als Berechnungsgrundlage für die Zahl der Lizenzen, die sie dem Anwender in Rechnung stellten, früher die Zahl der CPU-Sockel heranziehen, hieß das: Weniger Prozessoren entsprachen weniger Lizenzen und damit niedrigeren Ausgaben.

Heute trifft das leider nicht mehr zu. Denn Software-Anbieter wie SAP, Oracle und andere haben längst darauf reagiert, dass Anbieter wie Hewlett-Packard, Fujitsu, IBM oder Sun leistungsfähige Server mit Mehrkern-CPUs auf den Markt gebracht haben.

Bleiben wir beim Beispiel Oracle: Die beliebteste Version der Oracle-Datenbank ist die Enterprise Edition (EE) für rund 47.500 Dollar. Zusätzlich bietet der Hersteller unter anderem eine Standard Edition 1 (SE 1) für 5800 Dollar und eine Standard Edition (SE) für 17.500 Dollar an.

Früher: Eine CPU ist eine Lizenz

SE ist auf Server-Systeme mit bis zu vier CPU-Sockeln beschränkt, die SE-1-Ausgabe auf Rechner mit maximal zwei Sockeln (Zweiwege-Systeme). Etliche Zeit war es Oracle gleich, wie viele Cores ein Prozessor hat. Für Server mit zwei CPUs wurden zwei Oracle-Lizenzen berechnet, für Rechner mit vier Prozessoren eben vier Lizenzen. Für eine SE-Version auf einem Vierwege-System war somit folgende Summe fällig:

4 CPUs x 17.500 Dollar = 70.000 Dollar

Ende 2005 jedoch reagierte Oracle jedoch auf die wachsende Verbreitung von Mehrkern-CPUs und führte einen »Prozessor-Faktor« ein. Er fällt umso höher aus, je mehr Kerne eine CPU hat und berücksichtigt zudem die Rechenkapazität der Cores. Die »Falltür« für Anwender besteht darin, dass sie bei Auswahl eines Servers nun genau hinsehen müssen, wollen sie nicht erhöhte Lizenzkosten zahlen.


  1. Mit dem richtigen Server Lizenzkosten sparen
  2. Heute: Cores und Prozessorfaktor bestimmen Lizenzkosten

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