Oldenburger Systemhaus Brinova

Mut belohnt sieben Bechtle-Rebellen

13. Februar 2015, 14:12 Uhr | Martin Fryba
2011 gestartet und den Umsatz versechsfacht: Systemhaus Brinova aus Oldenburg
© Brinova

Eine gehörige Portion Frust war der Anlass, warum sieben ehemals angestellte Systemhaus-Experten aus Oldenburg den Schritt in die Selbständigkeit wagten. Es hat sich ausgezahlt: Das Systemhaus Brinova blickt auf ein rasantes Wachstum zurück.

Der mittelständische Systemhaus-Markt überrascht immer wieder positiv und relativiert düstere Prognosen, die dem ITK/Handel schwere Zeiten vorhersagen hinter sich gelassen. Das junge Systemhaus aus Oldenburg hat eine außergewöhnliche Firmengeschichte. Allein die Fakten beeindrucken: 2011 von sieben Gesellschaftern gegründet, zählt Brinova heute mit seinen knapp 30 Beschäftigten zu den größeren Playern im Oldenburger Land. Noch stärker als die Zahl der Mitarbeiter stieg der Umsatz. 2,25 Millionen Euro standen 2011 in den Büchern, im vergangenen Jahr erlöste Brinova rund 13 Millionen Euro. 2015 soll es so weiter gehen: die Auftragsbücher seien bereits jetzt gut gefüllt, meldet das Systemhaus. Weitere Einstellungen sind geplant. Die Azubis der ersten Generation können sich also berechtigte Hoffnungen machen, von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden. Qualifiziertes Personal auf dem freien Arbeitsmarkt zu finden, ist schwer.

Der Mangel an IT-Fachkräften spielt Brinova allerdings in die Hand. Im Projektgeschäft konzipiert das Systemhaus nicht nur die IT seiner mittelständischen Unternehmen, sondern unterstützt auch deren IT-Abteilungen bis hin zur kompletten Betreuung der IT-Infrastruktur. Neben der Produktversorgung hat sich Brinova auf Virtualisierung, Storage, Security und Backup fokussiert. Und noch ein weiterer Trend beflügelt das Geschäft der Oldenburger. Was Softwarehersteller freundlich mit »Audit « umschreiben, bringt IT-Leiter gehörig ins Schwitzen. Viele Unternehmen geraten mit der Zunahme von Kontrollen seitens der Hersteller unter Druck, weil sie keinen Überblick über die konforme Verwendung ihrer Softwarelizenzen haben. Lizenzberatung und Lizenzmanagement ist ein zunehmend wichtiges Geschäftsfeld für Systemhäuser wie Brinova.

Auch das ständig wachsende Datenvolumen bringt zusätzliches Potenzial für Storage-Lösungen. Brinova knüpft hier enge Bande mit Hersteller EMC. Mittlerweile sei man im norddeutschen Raum einer der größten EMC-Partner. Komplettiert wird das Portfolio unter anderem um Hersteller wie Citrix HP, Fujitsu, Sophos und natürlich Microsoft. Netzwerklösungen kommen von Lancom, bei der IP-Telefonie setzt Brinova auf Starface aus Karlsruhe.

Den Trend zum Cloud Computing hat Marcus Kröger, einer der beiden Geschäftsführer der Brinova Systemhaus GmbH, erkannt. Noch in diesem Jahr soll das Portfolio um eine eigene Lösung erweitert werden. Die dafür nötige Investitionsentscheidung kann Kröger ohne viel Bürokratie mit seinen Gesellschaftern fällen. Schließlich sind alle sieben Anteilseigner vom Fach und waren in ihrem »Vorleben« einst Kollegen bei einem Systemhaus, das vor allem die Tiefen einer Übernahme durch einen Branchenriesen kennenlernen musste.


  1. Mut belohnt sieben Bechtle-Rebellen
  2. Frust einer Bechtle-Übernahme

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