Digitalisierung am PoS

Nach Omnichannel kommt das digitale Wunderland

2. Dezember 2016, 15:02 Uhr | Peter Tischer

In den letzten Jahren haben viele Händler Omnichannel-Konzepte am PoS erfolgreich integriert. Jetzt muss mit digitaler Technik das Einkaufserlebnis verbessert werden, damit auch Kunden in die Filialen kommen und von der Kanalvernetzung profitieren.

Seit Jahren machen geringe Margen und der Konkurrenzdruck aus dem Internet dem stationären Handel das Leben schwer. Auch in diesem Jahr ist die Stimmung laut der aktuellen Studie »Expansionstrends«, welche das EHI Retail Institute in Kooperation mit der Hahn-Gruppe durchgeführt hat, zwar überwiegend positiv, doch nicht für jeden Filialisten. Denn im Vergleich zum vergangenen Jahr ist der Anteil der Händler gestiegen, die sinkende Umsätze und rückläufige Passantenzahlen registrieren und deshalb ihre Expansionspläne zurückfahren wollen. Speziell Inhaber von Filialen in Shoppingzentren (36 Prozent) und mit Standorten in innerstädtischen Geschäftsstraßen (32 Prozent) berichten von gesunkenen Konsumentenzahlen und machen dafür vor allem die Alternativen aus dem Netz verantwortlich.

Doch auch ein unattraktiver Branchenmix oder Leerstände, die das Stadtbild beeinträchtigen, können laut EHI Gründe für eine negative Entwicklung der Passantenzahlen sein. »Im Geflecht aus dynamischem Onlinehandel, Preisdruck durch geringe Margen, rückläufigen Passantenfrequenzen sowie hohen Miet- und Nebenkosten geraten mehr Einzelhändler unter Druck«, erklärt Lena Knopf, Projektleiterin Forschungsbereich Handelsimmobilien beim EHI. Vor allem im Handel mit Elektrogeräten ist die Online-Konkurrenz stark, denn im Durchschnitt haben mehr als die Hälfte der deutschen Konsumenten etwa 52 Prozent ihrer Elektrogeräte im Internet erworben. Zum Vergleich: Nur sieben Prozent der Lebensmittel werden dagegen über das Netz bezogen.
Die Besucherzahlen wirken sich auch auf die Umsatzerwartungen der Händler aus. Zwar erwarten knapp die Hälfte der befragten Händler (48 Prozent) im zweiten Halbjahr 2016 steigende Umsätze, was eine leichte Steigerung gegenüber dem ersten Halbjahr darstellt. Allerdings rechnen nur noch 32 Prozent der Befragten mit stabilen Umsätzen gegenüber 51 Prozent aus der ersten Jahreshälfte. Und rückläufige Umsätzen befürchten sogar 20 Prozent der befragten Händler. Anfang des Jahres lag der Anteil noch bei nur fünf Prozent.


  1. Nach Omnichannel kommt das digitale Wunderland
  2. Die Filiale muss sich ändern
  3. Versuchslabor Media-Saturn
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