Mit ARM-GPUs aus der Krise

Nvidia kündigt GeForce »RTX 35«-Serie an

1. April 2021, 11:11 Uhr | Lars Bube
© Nvidia

Mit einer Zwischengeneration auf ARM-Basis betritt Nvidia auf der Suche nach einem Ausweg aus der Chip-Krise neues Terrain. Erste Benchmarks der ab sofort verfügbaren GeForce-Modelle »RTX 3550« und »RTX 3570« sehen vielversprechend aus.

Die Grafikkartenhersteller stehen momentan vor einem doppelten Problem. Seit gut drei Jahren kaufen ihnen Kryptominer den Mining-Booms folgend immer wieder gigantische Mengen an Grafikkarten ab. Wenn auch mit deutlich geringeren Margen könnte das eigentlich ein nettes Zusatzgeschäft sein, würde es nicht gleichzeitig zu Verknappungen führen und damit die eigentlichen Partner und Kunden verprellen. Weiter verschärft wird das Problem durch fehlende Halbleiter. Erst war es der Flash-Speicher, jetzt sind es die GPUs, die nicht mehr in ausreichender Zahl herangeschafft werden können. Bei Nvidias aktueller Geforce-RTX-30-Familie führt das zur paradoxen Situation, dass die Karten bis heute nicht ansatzweise in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stehen, während der Hersteller selbst im Hintergrund bereits den Produktionsstart der ersten Geforce RTX-40-Modelle »RTX 4080« und »RTX 4070« vorbereiten muss. Mitbewerber AMD geht es mit seinen Radeon-6-Modellen ganz ähnlich.

Nvidia hat sich dafür nun eine interessante Lösung einfallen lassen, die im besten Fall beide Probleme mit einem Streich lösen und dem Hersteller dadurch gleichzeitig einen großen Vorsprung am Markt einbringen soll. Statt den Produktzyklus zu verlängern, wie von vielen Experten gefordert, geht der Grafikkarten-Spezialist aber einen völlig anderen Weg. In der Keynote des traditionellen Oster-Events kündigte Unternehmenschef Jen-Hsun Huang überraschend die Einführung einer neuen Grafikkarten-Serie an, die künftig jeweils im Frühjahr auf den Markt kommen soll. Noch diesen Monat sollen mit der »GeForce RTX 3550« und »GeForce RTX 3570« die ersten entsprechenden Modelle erscheinen, vorbestellbar sind sie schon jetzt. Der Clou daran: Statt der eigenen GPUs basieren sie auf speziellen ARM-Chips. Diese wurden laut Huang in Zusammenarbeit mit Qualcomm extra dazu entwickelt, zentrale Aspekte der Ampere-Architektur zu berücksichtigen.

»Wir haben zusammen mit unserem Technologiepartner Qualcomm schon in kurzer Entwicklungszeit sehr vielversprechende Ergebnisse erzielt und freuen uns, den Nvidia-Gamern mit unseren ersten „ARMpere“-Karten nun eine mindestens gleichwertige Alternative bieten zu können, bei der wir problemlos volle Verfügbarkeit garantieren können«, erklärte der sichtlich erfreute Nvidia-CEO. Dabei betonte er explizit, dass es sich bei den Geforce-RTX-35-Grafikkarten nicht nur um eine einmalige Zwischenserie, sondern um eine eigenständige Linie handelt. Die Zustimmung der Kunden vorausgesetzt, könnte diese aufgrund ihrer Effizienzvorteile in Zukunft gar zum Hauptgeschäft werden, so Huang weiter.

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