Server-Systeme

Oracle verzichtet bei Sun-Servern auf AMD-Prozessoren

28. Mai 2010, 8:50 Uhr | Bernd Reder
Oracle will die x86-/x64-Server-Linie nur noch Prozessoren von Intel ausstatten, etwa dem Xeon 5600.

Nach einem Bericht von The Register wird Oracle die x64-Server von Sun nicht mit den neuen Prozessoren von AMD ausstatten. Dies gilt für die CPUs der Reihe Opteron 6100 und 4100.

Auch der neue Sun Fire X2270 M2 ist nur mit Xeon-CPUs erhältlich.
Auch der neue Sun Fire X2270 M2 ist nur mit Xeon-CPUs erhältlich.

Keine Zukunft auf Server-Systemen der Reihe Sun Fire haben nach Informationen des High-Tech-Informationsportals The Register die AMD-Serverprozessoren der neuen Generation. Oracle, der neue Besitzer von Sun, hat demnach entschieden, keine Systeme mit dem Opteron 6100 und 4100 anzubieten.

Offenkundig konsolidiert Oracle seine Server-Linie. Das heißt, der Hersteller verzichtet auf die bisherige Doppelstrategie. Sie sah vor, dass Anwender die Wahl zwischen Sun-Servern mit Intel- oder AMD-CPUs hatten. Nun werden nur noch Maschinen mit Intels Xeon-Prozessoren zur Verfügung stehen.

Auch der neueste Server von Oracle-Sun, der Fire X2270 M2, ist nur mit Xeons verfügbar. Das Blade-System ist mit einem oder zwei Xeon 5600 von Intel ausgerüstet.

Weg mit Opteron – her mit Xeon

Ein weiteres Indiz für die Entscheidung pro Intel: Bei der offiziellen Präsentation von Intels Xeon-7500-Serverprozessoren mit acht Kernen Ende März war auch Oracle zugegen. Das Unternehmen zeigte den Prototypen eines Servers, der angeblich für die neue CPU-Generation von Intel vorgesehen ist.

Detailliert ging laut The Register Shane Sigler, Oracles Director of Strategic Engagement for Systems, bei einer Veranstaltung für Sun-Kunden in Australien auf Oracles Server-Strategie ein. Sigler sagte, dass Oracle die AMD-Reihe auslaufen lassen wird.

Massiv Marktanteile verloren

Verwunderlich ist die Entscheidung nicht. Oracles Konzentration auf einen Prozessorlieferanten mag zwar den einen oder anderen Kunden kosten. Unter dem Strich bedeutet es jedoch niedrigere Entwicklungs- und Support-Kosten.

Hinzu kommt, dass Oracle dringend etwas tun muss, um Suns Server-Linie attraktiver zu machen. Nach den jüngsten Marktdaten von Gartner zum weltweiten Server-Markt (1. Quartal 2010) war Sun in den ersten drei Monaten der große Verlierer (siehe Beitrag).

Der Hersteller kam in diesem Zeitraum auf einen Umsatz von rund 600 Millionen Dollar. Das waren 32,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der verkauften Systeme sank um 25,3 Prozent. Wer Oracles Chef Larry Ellison kennt, weiß, dass sich dieser eine solche Entwicklung nicht mehr lange ansehen wird.


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