Nach den wachstumsstarken Vorjahren dümpeln die PC-Verkäufe der Distributoren seit Jahresbeginn dahin. Dank gestiegener Preise fallen die Umsatzrückgänge weniger heftig aus als der Einbruch der Verkaufszahlen. Analystin Marie-Christine Pygott gibt einen verhaltenen Ausblick auf das Restjahr.
Die Höhenflüge der letzten beiden Jahre sind zumindest im PC-Geschäft vorerst vorbei. Schon die erste Jahreshälfte 2022 war im Vergleich zum Vorjahr verhalten. Wie die aktuellen Verkaufszahlen der Marktforscher von Context zeigen, starteten die deutschen Distributoren auch schwach ins dritte Quartal.
Im Juli lagen die PC-Volumenverkäufe im Jahresvergleich um 18 Prozent niedriger. Im Commercial-Segment betrug das Minus 16 Prozent, im Consumer- Segment sogar 21 Prozent, berichtet Marie-Christine Pygott, PC-Analystin bei Context.
Sie nennt multiple Gründe für den Rückgang:
1. Die Normalisierung der Nachfrage nach dem Boom während der Pandemie
2. Den zusätzlichen Druck auf die Nachfrage infolge der wirtschaftlichen Lage. Die sei geprägt von Kaufzurückhaltung bei Privathaushalten angesichts steigender Preise, sowie Verschiebung von Projekten und Fokus auf den Cash-flow bei Unternehmen
3. Die immer noch schwierige Liefersituation. Laut Pygott gibt es einen Überhang an Produkten im Entry-Bereich – und zwar sowohl für Commercial- wie für Consumer-Geräte, aber auch Lieferprobleme bei High-end-Produkten. Denn es mangele nach wie vor an den dafür benötigten High-end-Komponenten und die Logistik sei infolge des Ukrainekrieges nachhaltig gestört.