„Edge 5G“
Razer kündigt eigene Cloud-Konsole an
Wenige Tage nach Logitech hat nun auch Razer eine Handheld-Konsole für Spiele aus der Cloud auf Android-Basis angekündigt. Während beide die Xbox-Welt unterstützen, unterscheiden sich „Logitech G Cloud“ und „Razer Edge 5G“ vor allem bei ihren Prozessoren und der Anbindung.
Während der Gigant Google gerade erst seinen Abschied als Plattform-Anbieter aus dem Cloud-Gaming angekündigt hat, sehen andere darin weiterhin einen der wichtigsten Zukunftstrends. Das hat jüngst etwa Logitech mit der Vorstellung seiner vorwiegend auf gestreamte Games ausgelegten Handheld-Konsole „G Cloud“ bewiesen, die am 17. Oktober in den USA auf den Markt startet. Jetzt zieht direkt der Mitbewerber Razer nach und kündigt eine eigene mobile Cloud-Konsole an. Offiziell soll die „Razer Edge 5G“ zwar erst am 15. Oktober im Rahmen der RazerCon 2022 vorgestellt werden, doch schon jetzt nannte und zeigte der Hersteller einige wichtigsten Eckdaten. Offenbar will man Logitech nicht allzu viel Vorsprung lassen, zumal die beiden Geräte noch stärker in direkter Konkurrenz zueinander stehen werden, als zum derzeit alles beherrschenden Marktführer Nintendo Switch.
Genau wie Logitech setzt Razer bei seinem Handheld auf Android und deckt damit gleich zweierlei stark wachsende Spielmöglichkeiten ab. Einerseits können auf den Gräten lokal installierte Spiele aus dem Play Store genutzt werden, wodurch auch Google auf Seiten der Software wieder mit von der Partie ist. Andererseits legen G Cloud und Razer Edge 5G jedoch einen klaren Fokus auf per Stream aus der Cloud angelieferte Spielerlebnisse. Allen voran unterstützen sie hier Microsofts Xbox-Plattform rund um den Game Pass Ultimate, mit der den Spielern eine große Bibliothek inklusive zahlreichen Toptiteln zur Verfügung steht. Zudem können die Nutzer damit auch selbst Spiele von ihrer eigenen Xbox auf die Handgeräte streamen. Das dürfte sowohl die Geräte als auch den Game Pass für die Kunden attraktiv machen, ist doch Google mit Stadia nicht zuletzt am fehlenden Angebot gescheitert.
Hardwareseitig kann sich Razer dank der engen Entwicklungspartnerschaft mit Qualcomm direkt ein Stück absetzen. Herzstück der Edge 5G ist der Snapdragon G3X Gen 1. Während sie damit als erste den speziell für mobile Gaming-Devices entwickelten SoC aufbieten kann, muss sich der Mitbewerber mit dem Snapdragon 720G begnügen. Neben der reinen Geschwindigkeit ist der Gaming-SoC auch bei den Anbindungsmöglichkeiten für externe Monitore mit Auflösungen bis 4K sowie XR-Headsets über USB-C im Vorteil. Razer baut zudem explizit auf die schnelle 5G-Verbindungsfähigkeit, zusätzlich zur bei Logitech genutzten WLAN-Schiene. Allerdings ist die Exklusivität zeitlich befristet. Künftig soll der Snapdragon G3X, mit dem sich Qualcomm bei Mobile Gaming ein ähnlich starkes Ökosystem wie bei Smartphones aufzubauen hofft, aber auch anderen Herstellern zur Verfügung stehen.
Über das Display hat Razer noch nichts verraten, es dürfte jedoch ein ähnliches sein, wie das schon in der Entwicklerversion verbaute OLED-Panel mit 6,65 Zoll, Full-HD-Auflösung, HDR 10 Bit und bis zu 120 Hz Bildwiederholrate. Logitech setzt hier auf ein 7-Zoll-IPS-LCD. Bei Razer werden die Touch-Funktionen des Displays mit der bereits viele Spiele unterstütztenden Lösung von AKSys auf die Tasten, Sticks und Trigger gemapped. Hier lassen sich im kurzen Video von der Ankündigung zur Ankündigung neben den normalen Steuermöglichkeiten auch beidseitig einige Schultertasten für echtes Konsolen-Feeling erkennen. Dazu kommt noch eine Kamera in der Front, mit der sich die Razer Edge 5G auch als mobile All-in-One-Plattform für die wachsende Zahl der Streamer anbietet. Eine Option, die beim Mitbewerber fehlt.
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