Von MRM zu GSD Remarketing

Ronny Drexel: »Ich kann halt nix anderes«

4. Oktober 2021, 11:34 Uhr | Martin Fryba
Ronny Drexel (li) und GSD-Chef Ralf Schweitzer (Mitte) und Alexander Witalinski, Vertriebsleiter GSD: Lange Jahre schon verbunden, nun ziehen sie an einem Strang
© GSD Remarketing

Mit einem Understatement fängt MRM-Gründer Ronny Drexel ein neues Kapitel an, bei einem „Leuchtturmunternehmen“, wie er sagt. Warum den Unternehmer Gewissen statt Geld treibt.

Fünf Monate Auszeit? Nein, eine Auszeit ist der falsche Begriff für einen Unternehmer, der endlich einmal fast ein halbes Jahr nur für Frau und junges Kind da war und diese Zäsur nach aufreibenden Aufbaujahren im eigenen Unternehmen nun mit einem neuen Business-Kapitel beginnt. Ronny Drexel, Ex-Microsoft-Manager, hat mit seinen Kontakten und seinem Geschick für Markenführung  MRM zu einem anerkannten und seriösen Distributor für Gebrauchtsoftware etabliert. Das ist in diesem Markt, wo das schnelle Geld mit dubiosen Geschäftspraktiken lockt, gar nicht selbstverständlich. Drexel hat es auch geschafft, MRM in gute Hände zu legen und mit vertrauensvollen Kollegen enge Freundschaften zu schließen, wie mit Christian Bedel, Sales-Chef bei MRM. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit für jemanden, der das Sägen und Einschmeicheln auf Karriereleitern eines Konzerns aus nächster Nähe beobachten musste.

Er holte Ernesto Schmutter, ehemaliger Deutschland-Chef von Ingram Micro, zu MRM. Aus seinem damaligen Kommentar zu diesem beneideten Schachzug spricht eine ganz und gar unüberhebliche Haltung in dieser an Überheblichkeiten nicht gerade armen Branche. „Es ist uns eine große Ehre, jemanden wie Ernesto Schmutter an unserer Seite zu haben“. Der Manager des weltgrößten Distributors steigt in einen Markt ein, dem einmal ein Microsoft-Direktor in Unterschleißheim wutschnaubend drohte, er werde dafür sorgen, diesen Gebrauchtsoftwarehandel platt zu machen. Hätte er statt Staatsanwälte all seine Windhunde auf die vielen unseriösen Anbieter hetzen dürfen, er hätte nicht gezögert.

Drexel hat nicht nur MRM fest etabliert, er hat mit dem konsequent auf den Channel-Vertrieb ausgerichteten Distributor viel zur Akzeptanz gebrauchter Software im Channel und bei Endkunden beigetragen.

In seiner neuen Position bei GSD Remarketing wechselt er zwar die Produktkategorie, bleibt aber der Idee des Refurbishing treu und kann seine Leidenschaft für eine ökologische Kreislaufwirtschaft noch mehr ausleben. Die GSD-Marke Greenpanda für Notebooks, Tablets, Smartphones und Zubehör wird von seiner Marketing-Expertise auch ökonomisch profitieren.

„Nach Hause kommen“
Doch Geld allein ist für Drexel keine ausreichende Motivation, treibt ihn nicht ausschließlich an. Da hätte er bei Microsoft bleiben können.  GSD kennt er schon als Partner von Microsoft und MRM, man ist sich auch menschlich nahe gekommen, hat festgestellt, dass Arbeit auch und vor allem Spaß machen muss. Die große Klammer ist indes etwas anderes, etwas, das immer mehr Mitarbeiter in seelenlosen Firmen und Matrix-Organisationen schmerzlich vermissen oder sich danach nicht mehr sehnen, weil sie innerlich schon längst abgeschlossen haben und sich nicht mehr fragen: Für was arbeite ich eigentlich noch? Drexel sagt dazu: „In puncto Wertehaltung, Unternehmenskultur und Nachhaltigkeit ist GSD ein Leuchtturmunternehmen, in dem die menschliche Komponente nicht zu kurz kommt, weil es bis heute von der Individualität, der Authentizität und dem Charisma seiner Führungspersönlichkeiten profitiert - dem Kraftzentrum der GSD“.

Welcher Logik dieses Kraftzentrum folgt, dürfte für jene Manager auch heute noch Neuland sein, die stets nur eine Koalition kennen: Eine heilige Allianz zu schließen mit Gewinnmargen und Gesellschaftern und darüber den Aufbruch in eine Zukunft willentlich vergessen.

Bei GSD hofft, nein, ist sich Drexel sicher, eine andere Haltung vorzufinden. „Wachstum und Gewinnmaximierung treten hinter Ökologie, Nachhaltigkeit und Umweltschutz zurück, erwirtschaftete Gewinne werden in qualifizierte Mitarbeiter, in System- und Prozessoptimierungen, in ein bevorstehendes Rebranding und eine nicht zuletzt immer bessere Aufbereitung der Produkte für eine bestmögliche Kunden-Experience beim Kauf gebrauchter Hardware investiert“.

Es sei „ein wenig wie nach Hause kommen“, freut sich Ronny Drexel auf seine neue Aufgabe, ein „lebendiges und realistisches Bild des Unternehmens nach Außen und Innen zu zeichnen“. Dass er „halt nix anderes“ könne, als an diesem ihm sehr vertrauten Bild zu arbeiten, ist eine sympathische Untertreibung.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu GSD Software und Datentechnik GmbH

Weitere Artikel zu MRM Distribution

Weitere Artikel zu Microsoft GmbH

Weitere Artikel zu PC-Zubehör

Matchmaker+