Smart Glasses auf der Nase und ein leistungsstarkes Datennetz, so könnte für viele Mitarbeiter der virtuelle Arbeitsplatz der Zukunft aussehen. Was schon möglich ist und was Hype bleibt, diskutieren Experten auf dem ITK-Spitzentreffen der CRN.
Viel Hype und Euphorie erzeugen, das kann Google perfekt. Als der Konzern 2012 den Prototyp einer smarten Datenbrille bekannt gab, überschlug sich die Presse. Um dann drei Jahre später über das Aus für Googles ehrgeiziges Projekt zu berichten. Was dennoch blieb, ist aber die Vision eines »portablen Internets auf der Nase«, das Google nun mit Blick auf den Business-Anwender weiterverfolgt. Weg von der Spielerei, einem zu teuren Gadget ohne großen Nutzen also, hin zu einer Enterprise-Lösung für Unternehmen. Diese Umwidmung der Zielgruppe hat nicht nur Google vollzogen, auch andere IT-Hersteller sehen mittlerweile ein sinnvolles Szenario für Virtual- und Augmented-Technologien für den Industrie- und Dienstleistungssektor. Und: Sie brauchen Beratungs- und Integrationspartner vor Ort, die ihren smarten Datenbrillen zum Durchbruch im Markt verhelfen sollen.
Datenbrille im Bechtle-Lager
Dass VR- und AR-Lösungen im Enterprise-Einsatz keine Spielereien sind, zeigt am besten das Beispiel Bechtle. Eine schnelle und effiziente Logistik ist für Deutschlands größtes Systemhaus eminent wichtig – und die Prozesse könnten mit Hilfe von Technologie immer noch verbessert werden. In einem Co-Innovationsprojekt mit SAP hat Bechtle in seinem Zentrallager in Neckarsulm bereits 2015 die Anwendung »Pick-by-Vision« eingeführt. Kommissionierung mit Datenbrillen war damals für Bechtle, aber auch für SAP ein spannender Pilot. Drei Jahre smart Glasses in der Lagerhaltung, da wird Christian Deppisch, von Bechtle Logistik & Service, auf dem ITK-Spitzentreffen ein lehrreiches Fazit ziehen.
Welcher Hersteller macht das Rennen?
Welche Technologien den Durchbruch bringen und vor allem, wer als Hersteller der smarten Datenbrille das Rennen machen könnte, wird sich in den kommenden Jahren entscheiden. Gute Chancen rechnen sich PC-Hersteller aus. Toshiba und Schenker beispielsweise. Beide verfolgen unterschiedliche Strategien, denn zum virtuellen Arbeitsplatz der Zukunft führen sicher viele Wege, wie Jörg Schmidt von Toshiba und Nicole Laux berichten werden.