Defekte PS5-Controller

»Stick Drift«: Sammelklage gegen Sony

18. Februar 2021, 9:19 Uhr | Lars Bube
© Sony

Die Beschwerden über »Stick Drift«-Probleme mit den neuen DualSense-Controllern der Playstation 5 häufen sich. In den USA haben Anwälte deshalb jetzt sogar eine Sammelklage gegen Sony eingereicht.

Nicht nur überhaupt an eine Playstation 5 zu kommen ist derzeit bekanntlich schwierig, sondern offenbar auch damit zu spielen. In Foren und Sozialen Netzwerken häufen sich Beschwerden über den neuen DualSense-Controller, die bislang als ein Highlight der neuen Spielkonsolengeneration von Sony galten. Während andere Probleme eher Einzelfälle zu sein scheinen, lässt die Häufigkeit der Berichte über den sogenannten »Stick Drift« aufhorchen. Zumal dieses Phänomen Gamern, Händlern und Herstellern schon von den DualShock-Controllern des Vorgängers Playstation 4 bekannt ist. Beim Stick Drift registriert der Controller Eingaben, die vom Nutzer nie gemacht wurden. Das kann in Spielen beispielsweise dazu führen, dass Bewegungen gegen den Willen des Gamers ausgeführt werden. Eine äußerst unschöne Einschränkung des Spielspaßes, selbst bei seltenem Auftreten. Doch die Playstation-Spieler sind damit nicht allein. Auch Controller anderer Hersteller wie Nintendos Joy-Con für die Switch und die Controller der Xbox One haben teils mit ungewolltem Drift zu kämpfen.

Was die genaue Ursache dafür ist, oder ob es derer gar mehrere gibt, ist jedoch noch nicht geklärt. In vielen Fällen deuten die Hinweise auf darauf hin, dass eindringender Staub und Schmutz die Fehleingaben auslösen könnte. Demensprechen kann eine Reinigung, etwa mit Druckluft, das Problem in manchen Fällen beheben, aber nicht in allen. Schon bei der Entwicklung des DualSense hat Sony deshalb nach eigenen Angaben versucht, den Stick Drift mit einigen kleinen Änderungen in den Griff zu bekommen. So wurde etwa die Mechanik der Analog-Sticks im Vergleich zum, Vorgänger um 90 Grad gedreht eingebaut. Zwar scheint der Stick Drift dadurch bislang tatsächlich etwas seltener aufzutreten, angesichts der vergleichsweise wenigen PS5 im Umlauf sind die einzelnen Zahlen allerdings noch wenig aussagekräftig. Doch die Tendenz ist klar: Aus der Welt ist der Fehler auch mit Sonys neuen Controller-Generation offensichtlich nicht.

Das machen nun auch die Anwälte von Chimicles Schwartz Kriner & Donaldson-Smith LLP (CSK&D) Sony zum Vorwurf und haben eine Sammelklage für betroffene PS5-Besitzer eingeleitet. Sie werfen Sony »betrügerisches, irreführendes, ungesetzliches und unfaires Geschäftsverhalten« vor, weil das längst bekannte Problem nicht gelöst wurde und halten den Controller deshalb für unbrauchbar. Dabei ist die auch Kanzlei in Sachen Stick Drift bereits eine alte Bekannte, ist sie doch auch in eine ähnliche Sammelklage gegen Nintendo wegen des Joy-Con involviert.

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