Datacenter-Technologien

Stromspartechniken für Server

25. Juni 2010, 15:08 Uhr | Bernd Reder

Um den Stromhunger von Rechenzentren zu begrenzen, reicht es nicht aus, Strom sparende Server, Switches und Speicher-Systeme einzusetzen. Mindestens ebenso wichtig sind Techniken, die den Status von Servern und deren »echte« Auslastung permanent überwachen und den Strombedarf entsprechend korrigieren. Dazu gehören HP Power Advisor, HP Insight Power Manager und HP Dynamic Power Capping.

Der HP Power Advisor errechnet den Strombedarf unterschiedler HP-Server-Systeme. Die Grundlage bilden Messungen, die Hewlett-Packard mit den entsprechenden Servern durchgeführt hat.
Der HP Power Advisor errechnet den Strombedarf unterschiedler HP-Server-Systeme. Die Grundlage bilden Messungen, die Hewlett-Packard mit den entsprechenden Servern durchgeführt hat.

In den vergangenen Jahren hat sich Rechenleistung von Server-Systemen drastisch erhöht. Damit verbunden war jedoch ein Anstieg des Strombedarfs. Er verdoppelte sich nach Angaben von Hewlett-Packard alle drei Jahre. Für ein Server-Rack, das 2006 rund 5 Kilowatt benötigte, fallen derzeit 15 Kilowatt an. Und dies, obwohl Prozessorhersteller wie Intel energieeffiziente Mehrkern-Server-CPUs auf den Markt gebracht haben.

Ein Intel Xeon 5500 beispielsweise, der unter anderem im HP-Proliant-G6-Server zum Einsatz kommt, legt einzelne Kerne still, wenn diese nicht benötigt werden. Zudem bietet der Xeon erweiterte Energiesparfunktionen. Doch dies hilft nur in begrenztem Maße, weil der Bedarf an Server-Leistung massiv gestiegen ist. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht, alleine deswegen, weil immer mehr IT-Services ins Web oder in die Cloud verlagert werden.

Das hat zu einer Krise im Rechenzentrum geführt. Unternehmen und Organisationen, die konventionelle Technologien in ihrem Datacenter einsetzen, stehen gegenwärtig vor dem Problem, dass in einem durchschnittlichen Datacenter die Kapazitäten für Kühlung und Energieversorgung eher zur Neige gehen als der Platz, den neue Server und Storage-Systeme benötigen.

Wer nicht in diese »Falle« laufen will, sollte Server-Systeme einsetzen, die möglichst effizient mit Energie umgehen, etwa den HP Proliant G6. Empfehlenswert sind zudem Tools wie der HP Power Advisor, iLO und Insight Power Manager. Mit ihnen kann der IT-Fachmann den Strombedarf von Standalone-Servern und Rack-Systemen kalkulieren und überwachen.

HP Power Advisor

Beim HP Power Advisor handelt es sich um Programm, das den Energiebedarf von Proliant-Servern und Rack-Systemen ermittelt. Es ermöglicht dem Systemverwalter, den »Stromhunger« für einen einzelnen Rechner oder ein ganzes Rack zu messen.

Die Grundlage dafür bilden Daten, die Hewlett-Packard in intensiven Lasttests der Proliant-Systeme ermittelt hat. Dabei wurden unterschiedliche Szenarien durchgespielt, von geringer bis hin zu hoher Auslastung der Rechner. Das Bild unten zeigt die Daten, die bei einem Proliant ML/DL 370 anfallen, dessen Auslastung bei 100 Prozent liegt.

Die Online-Version des HP Power Advisor steht auf dieser Web-Seite des Unternehmens zur Verfügung. Die Funktionsweise des Power Advisor ist in diesem White Paper von HP beschrieben.

Das Tool arbeitet mit den Server-Systemen der Reihe HP Proliant BL, DL und SL zusammen. Mit ihm kann der Administrator nicht nur abschätzen, wie umfangreich er die Stromversorgung der Server-Farm oder des Racks auslegen muss. Der Power Advisor liefert zudem Daten darüber, welche Kapazität die unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USVs) haben sollten, die zur Absicherung der Systeme bei einem Ausfall des Stromnetzes dienen.

Stromverbrauch im laufenden Betrieb überwachen

In Server-Systeme wie etwa den HP Proliant G6 hat Hewlett-Packard Funktionen integriert, die den Stromverbrauch des jeweiligen Rechners ermitteln und an Management-Werkzeuge weitermelden. Dazu gehört iLO (Integrated Lights-Out). HP-Server, die mit einem iLO-Chip ausgestattet sind, lassen sich aus der Ferne (remote) verwalten. Die Systeme können beispielsweise über ein Netzwerk ein- und ausgeschaltet sowie konfiguriert werden.

Die Advanced-Version von iLO bietet erweiterte Managementfunktionen, wie etwa das Fernsteuern von Servern mittels einer Web-Schnittstelle. Mithilfe von iLO kann der Systemverwalter aber auch die Stromsparfunktionen der Rechner einstellen und optimieren. Zudem liefert ein Server über die iLO-Schnittstelle Informationen über seinen Status, etwa die Temperatur, die Auslastung und den Strombedarf.

Der Fachmann hat anschließend die Möglichkeit, auf Basis dieser Informationen den Stromverbrauch eines Servers auf einen Maximalwert festzulegen, Stichwort Dynamic Power Capping (siehe unten). Bei Geräten, die erfahrungsgemäß im unteren Lastbereich arbeiten, spart das Strom und damit Geld.


  1. Stromspartechniken für Server
  2. Insight Power Manager

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