Ungenutzte Client-Systeme als Stromfresser

Studie: Deutsche Mitarbeiter verpulvern 900 Millionen Euro durch Nichtausschalten von PCs

25. März 2009, 12:15 Uhr | Bernd Reder
Der Energiesparrechner von 1E gibt - wenn auch grobe - Hinweise darauf, wie viel Geld Firmen sparen können, wenn die Client-Systeme bei Nichtbenutzen ausgeschaltet werden.

Auf der einen Seite wollen viele deutsche Arbeitnehmer, dass ihr Unternehmen mehr in Sachen Klimaschutz und Energiesparen unternimmt. Andererseits sind viele Mitarbeiter selbst kleine »Umweltschweine«: So lassen viele ihre Arbeitsplatzrechner über Nacht oder in der Mittagspause an. Das kostet 900 Millionen Euro im Jahr.

Kein gutes Zeugnis stellt eine Untersuchung der Alliance to Save Energy und von 1E, einem Anbieter von Desktop-Management-Lösungen, Mitarbeitern von Firmen und Behörden in Deutschland aus. Wie im »2009 PC Energy Report« nachzulesen ist, summieren sich die Stromkosten von Arbeitsplatzrechnern, die über längere Zeit nicht genutzt werden, auf jährlich 918 Millionen Euro.

Umgerechnet in Kohlendioxid-Einheiten entspricht das einem Wert von rund 2,6 Millionen Tonnen oder dem Schadstoffausstoß von 475.000 Autos.

Die Untersuchung ergab, dass 43 Prozent der Beschäftigten hier zu Lande ihre Rechner nicht herunterfahren oder in den Schlafmodus versetzen, wenn sie nach der Arbeit nach Hause gehen oder in einem längeren Meeting sind. Allerdings sind Mitarbeiter von britischen Firmen (47 Prozent) und amerikanischen Unternehmen (49 Prozent) in dieser Hinsicht noch sorgloser.

»Herunterfahren dauert zu lange«

Die Gründe, weshalb Beschäftige Rechner durchlaufen lassen, sind vielfältig. Sie reichen von »Das Herunterfahren dauert zu lange« über »Ich vergesse es meistens« bis hin zu »Um Software-Updates zu ermöglichen« oder »Ich will von zu Hause oder unterwegs aus auf meinen Rechner zugreifen«.

Einige führten sogar an, es sei Firmenpolitik, Systeme durchlaufen zu lassen.

Nach Schätzungen der Alliance to Save Energy lässt sich der Energiebedarf eines Rechners um 80 Prozent senken, wenn der Nutzer abschaltet oder zumindest in den Energiesparmodus versetzt. Pro Jahr spart das bei jedem Rechner an die 27 Euro.

Im Gegensatz zum Verhalten vieler Mitarbeiter steht deren Erwartung an die Umweltschutzaktivitäten ihres Arbeitsgebers: Immerhin 58 Prozent in Deutschland wünschen sich, dass ihr Unternehmen mehr tut, um den Energiebedarf zu senken. In England sind es 67 Prozent der Beschäftigten, in den USA 63 Prozent.

1E hat übrigens auf ihrer Web-Site einen kleinen Energiesparrechner platziert. Mit lässt sich grob errechnen, wie viel ein Unternehmen sparen kann, wenn die Client-Systeme ausgeschaltet werden.


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