Dell Technologies World, Las Vegas

Superspreader-Event für den Fortschritt

9. Mai 2022, 7:00 Uhr | Wilhelm Greiner
Dell Technologies World, Las Vegas
© Dell Technologies

Nachdem die Dell Technologies World 2020 und 2021 Corona-bedingt nur online stattgefunden hatte, konnten sich Michael Dell und seine Company dieses Jahr in Las Vegas wieder live mit Partnern und Kunden treffen. Der Fokus lag auf der sicheren Multi-Cloud, doch auch im Storage-Bereich gab es zahlreiche Neuerungen.

Beim White House Correspondents’ Dinner feiert sich die Washingtoner Polit- und Medienprominenz Jahr für Jahr einen Abend lang selbst, und jedes Mal liest ein Gastredner den Anwesenden humorvoll die Leviten. Dieses Jahr begrüßte Talk-Show-Host Trevor Noah das Publikum mit den Worten, er fühle sich geehrt, beim „angesehensten Superspreader-Event des Landes“ sprechen zu dürfen, und fragte die Leute, ob sie denn ihre eigenen Zeitungen nicht läsen – schließlich hätten die Medien zwei Jahre lang davor gewarnt, Massenveranstaltungen wie eben diese zu besuchen.

Die IT-Branche wiederum hatte sich in den letzten beiden Jahren bei ihren Online-Hausmessen stets gerühmt, dass sie es ist, die den privaten und Business-Alltag in Zeiten von Home-Office und Social Distancing reibungslos am Laufen hält, dank all der schönen Tools und Cloud-Services von Web-Conferencing und Online-Collaboration bis hin zu E-Commerce und Video-Streaming. Dennoch: Kaum lassen es die Umstände zu, lädt man wieder zur großen Live-Versammlung (Angaben zur Besucherzahl machte Dell nicht) mit noch größerer Bühne, und natürlich auch wieder nach Las Vegas, die Glücksspiel- und Event-Betonwüste im auch sonst nicht wüstenarmen Nevada.

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„In den letzten zwei Jahren ist Technologie noch wichtiger geworden“, so Dell-CEO Michael Dell.
„In den letzten zwei Jahren ist Technologie noch wichtiger geworden“, so Dell-CEO Michael Dell.
© Dell Technologies

Im Rückblick (oder nur Hinblick? Mal abwarten!) auf die Corona-Pandemie stellte Michael Dell zu Beginn seiner Keynote fest: „In den letzten zwei Jahren ist Technologie noch wichtiger geworden.“  Als Referenzkunden schaltete er thematisch passend die Chefin der US-Apothekenkette CVS Health zu, deren 90.000 Beschäftigte Dell mit Online-Workspaces in die Cloud gehievt hatte. Dann aber richtete Michael Dell den Blick schnell nach vorn, genauer: auf die Multi-Cloud (womit auch Private Clouds und somit Hybrid Clouds gemeint sind) und auf den Netzwerkrand (Edge): „Wir machen den nächsten Schritt nach vorn mit einem Multi-Cloud-Ökosystem, das den Edge umfasst, wo KI Daten über 5G-Netzwerke in hochautomatisierten Umgebungen verarbeitet und bewegt“, sagte er und betone: „Die On-Prem/Off-Prem-Debatte ist vorbei. Die Zukunft gehört der Multi-Cloud, mit Workloads und Daten, die nahtlos über die gesamte Umgebung hinweg fließen.“ 90 Prozent der Kunden unterhalten laut dem Dell-CEO heute bereits sowohl On-Prem- wie auch Public-Cloud-Umgebungen, 75 Prozent nutzen drei oder mehr Clouds.

Der Wilde Westen heißt jetzt Edge

Der Edge, so Dell mit Blick auf die US-Geschichte, sei die nächste „Frontier“, also die nächste zu erobernde Grenzregion, würden doch hier „Daten direkt am Entstehungsort zum Wettbewerbsvorteil“. Er berief sich auf die gern zitierten Gartner-Zahlen, wonach 2025 drei Viertel der Daten außerhalb traditioneller RZs oder Clouds verarbeitet werden sollen. „Und da die Workloads den Daten folgen, werden die verteilten Workloads viel größer sein, als Sie es sich vorstellen können“, so Dell, „und die Angriffsfläche auch.“ Angesichts der digitalen Seuche Ransomware mit durchschnittlichen Kosten von 13 Millionen Dollar pro Vorfall riet er zu Cyberresilienz-Assessments und Air-Gapped-Vault-Lösungen (also physisch und logisch vom Internet entkoppelten Datenarchiven).

In dieser Edge-to-Multi-Cloud-Welt werde Dell all seine Lösungen als Services anbieten, wie bereits letztes Jahr mit „Project Apex“ verkündet. Zugleich will der Konzern mit den Developern Hand in Hand arbeiten: „Der Schwerpunkt vieler Kunden verlagert sich von der Infrastruktur zu den Entwicklern“, so Dell, „und wir stellen uns auf die Entwickler ein, indem wir alle unsere Lösungen API-gesteuert und entwicklerfreundlich machen.“

Natürlich vergaß Michael Dell nicht, die Führungsrolle seines Konzerns hervorzuheben: „Wir sind die Nummer eins in allen Technologiebereichen, vom PC bis zur Cloud. Wir verfügen über die stärkste und stabilste Lieferkette der Branche.“ Zudem verwies er auf die „mehr als 200.000 Partner, die unseren Kunden helfen, Innovationen zu entwickeln, zu lokalisieren und Mehrwert für Unternehmen in jedem Winkel der Welt zu schaffen.“ So sei Dell letztes Jahr um 17 Prozent gewachsen und habe 101 Milliarden Dollar Jahresumsatz erzielt.

Sang ein Loblied auf den PC und erläuterte die Notwendigkeit der Multi-Cloud: Chuck Whitten, Co-COO von Dell Technologies.
Sang ein Loblied auf den PC und erläuterte die Notwendigkeit der Multi-Cloud: Chuck Whitten, Co-COO von Dell Technologies.
© Dell Technologies

Das bei Dell-Hausmessen obligatorische Loblied auf das Fundament des Konzernerfolgs – den PC – übernahm diesmal Chuck Whitten, seines Zeichens Dells Co-COO (doch, das ist sein Titel!). Der „bescheidene PC“, so Whitten, habe in den letzten zwei Jahren stark an Bedeutung gewonnen: „Dieses Gerät ist unser Arbeitsplatz, unser Telefon, unser Videokonferenzsystem, unser Einkaufszentrum und unsere Unterhaltung“. Ebenso zentral sei er für die Unternehmen: „In der Welt des hybriden Arbeitens und des am härtesten umkämpften Arbeitsmarkts der Geschichte ist dieser PC zu einem sichtbaren Symbol des Engagements eines Unternehmens für Technologie und seine Belegschaft geworden“, so Whitten. „Er ist das Tor zur Mitarbeitererfahrung in der hybriden Arbeitswelt.“


  1. Superspreader-Event für den Fortschritt
  2. Datenwildwuchs und Multi-Cloud

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