Systemhaus Fox-IT: Erfolgreich in der Region

»Einfach sicher« ist das Motto von Franz Obermayer. Sein Systemhaus Fox-IT setzt auf IT-Sicherheit und einfach zu bedienende Mittelstandslösungen. Mit diesem Ansatz hat der regionale Player aus Bayern nach wie vor Erfolg im hart umkämpften Systemhausmarkt.

Mehr als 600 Jahre alte Häuser links und rechts der Hauptstraße zieren den Stadtkern des beschaulichen Städtchen Tittmoning an der bayerischen Landesgrenze zu Österreich. Der Salzhandel machte dort einst die Erzbischöfe von Salzburg reich und mächtig, und fast hätte die Stadt einen unverhofften touristischen Aufschwung in der Neuzeit erlebt, wäre Ex-Papst Benedikt XVI, Joseph Ratzinger, zweieinhalb Jahre später geboren. Dann nämlich wäre nicht das knapp 30 Kilometer entfernte Marktl am Inn zur katholischen Pilgerstätte aufgestiegen, sondern Tittmoning, wo die Eltern des späteren Pontifex Emeritus kurz nach der Geburt des Sohnes ihren Wohnsitz für einige Jahre hatten. Franz Obermayer hätte 2004 nach der Wahl des ersten Bayern auf dem Heiligen Stuhl wahrscheinlich ein Ladengeschäft in Tittmoning eröffnet und neben papabilen Devotionalien jede Menge Digitalkameras, Speicherkarten und später wohl auch einen digitalen Ablasshandel aus der zertifizierten Papstgeburtsstadt angeboten. Mit diesem Pfund kann der Gründer des Systemhauses Fox-IT nicht wuchern. Wer weiß, wozu das gut ist, angesichts sinkender Hardware-Margen und verblassender Erinnerungen an den bayerischen Ex-Stellvertreter Christi auf Erde.

Stadtplatz 38 in Tittmoning. Moderne trifft auf Tradition: In dem historischen Gebäude sitzen die 32 Mitarbeiter der Fox-IT, das kleine Rechenzentrum ist das Herzstück des Systemhauses. Hier werden Server und Clients betrieben oder ferngewartet, Updates auf die Kundensysteme eingespielt, Exchange und Firewalls gehostet und Online Backups erstellt. Klassische Managed Services, die die IT der Kunden entlasten und Systemhäusern regelmäßige Einnahmen in die Kassen spülen. Franz Obermayer ist auf einem guten Weg, den margenträchtigen Dienstleistungsanteil am Umsatz auf rund die Hälfte des Gesamtumsatzes seines Systemhauses auszubauen. Vier Millionen Euro hat Fox-IT 2013 umgesetzt, 40 Prozent daraus stammen aus projektbezogenen Dienstleistungen, zwölf Prozent entfallen auf wiederkehrende Umsätze aus vertraglich längerfristigem IT-Bezug.

»Wir wollen in diesem Jahr qualitativ wachsen«, sagt Obermayer im Gespräch mit CRN. Was soviel heißt wie: Den Dienstleistungsanteil stärken, wozu Managed Services wesentlich beitragen. Vor allem das Thema IT-Sicherheit beschäftigt den in dieser Materie beschlagenen Auditor für ISO-27001 und seine Kunden. Der Rückenwind jedenfalls ist da, seit die NSA-Affäre den besorgten deutschen Mittelstand aufgerüttelt hat. Die kürzlich von Fox-IT vor rund 20 Kunden vorgestellte Lösung des dänischen Authentifizierungsspezialisten SMSpasscode fand daher auch reges Interesse der knapp 20 Kunden, die zum Unternehmerforum in den Räumen der Fox-IT kamen. Auch Software-VAD Prianto, der den Exklusivvertrieb von SMSpasscode hierzulande hält, war dabei.
Beim Thema IT-Sicherheit ist Obermayer sowohl technisch wie auch vertrieblich die Speersitze bei Fox-IT.

Der 43-Jährige Systemhaus-Chef hat sich hier mit dem ehemaligen ACP-Geschäftsführer in Bad Kolbermoor, Horst Nadjafi, zusammengetan und ist Vorstand der gemeinsam mit ihm geführten Firma Complimant AG – ein auf IT-Compliance und Managementberatung spezialisiertes Unternehmen. Obermayer findet auch im BSI Gehör. Beim Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnologie gehört er der Allianz für Cybersicherheit an und ist einer der handverlesenen zehn Mitglieder im Arbeitskreis Awareness. Angesichts der zunehmenden Fälle von Computerkriminalität hat sich die Behörde gegenüber Experten und Praktikern aus der Wirtschaft geöffnet – ein richtiger und wichtiger Schritt, wie Obermayer findet.

Neben der Fokussierung auf das Boom-Thema IT-Sicherheit gibt es für den Oberbayern noch ein allgemeines Prinzip, das seiner Meinung nach zu einem Erfolgsfaktor für ein regional kleines, aber feines Systemhaus zählt: Herstellerlösungen müssen einfach zu bedienen sein. »Wir legen Wert auf eine mittelstandskonforme Bedienbarkeit«. Für Obermayer war »smart« schon Maßstab für IT-Anwendungen, als das angloamerikanische Adjektiv hierzulande noch keine inflationäre Verwendung fand und das iPad noch nicht erfunden war.

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