Server-based Computing

Test: Pano System - Desktop ohne Client

13. November 2009, 12:02 Uhr | Andreas Stolzenberger

Mit einem Zero-Client soll Desktop-Virtualisierung auch in großen Netzwerken Einzug halten. Die amerikanische Firma Pano hat ein solch extrem schlankes System entwickelt, das nicht einmal einen Prozessor enthält. Network Computing hat sich diesen »Desktop ohne Client« genauer angesehen.

Ein normaler Thin-Client verfügt über einen Prozessor mit Firmware und über ein Betriebssystem, das zumindest Remote-Protokolle wie RDP, X11 oder ICA decodiert. Aber selbst das ist dem US-Unternehmen Pano noch zu viel.


Kompaktes Design: Der Pano-System-Würfel ist kleiner als ein Bleistift - kein Wunder, enthält er doch nicht einmal eine CPU.

Deren »Pano Device Zero Client« hat nicht einmal eine CPU. Der verspiegelte Mini-Würfel kann gerade einmal ein PCI-ähnliches Busprotokoll in IP-Frames verpacken. Die Verbindung zur darzustellenden XP-Virtual-Machine läuft somit auch nicht über RDP. Vielmehr installiert Pano innerhalb der XP-VM einen Systemtreiber, der das Pano-Device über einen Grafikkarten-Treiber und einen Remote-USB-Hub steuert.

Vom Prinzip her arbeitet Pano also eher wie ein KVM-over-IP-Client, nicht wie ein klassischer Thin-Client. Damit das alles funktioniert, braucht der IT-Leiter neben den eigentlichen Zero-Clients drei Dinge: Eine Vmware-ESX-Installation mit Virtual-Center-Server, die Pano-Management-Virtual-Machine sowie eine Windows-XP-VM mit integriertem Pano-Device-Treiber als Template.

Testumgebung: Windows XP und Office

Im Labor Poing installiert Network Computing zuerst eine XP-Maschine mit ein paar Office-Komponenten, den aktuellen Vmware-Tools und dem Pano-Treiber. Das Pano-Management kommt direkt als VM (ovm-Format) daher, welche sich über das Virtual-Center in die ESX-Farm importieren lässt.

Der Pano-Manager basiert dabei auf einer CentOS-Linux-VM mit einem Apache-Tomcat-Java-Application-Server. Beim ersten Start fordert die Virtual Machine die üblichen Informationen zu IP-Adresse, Netzwerktopologie und Admin-Passwörtern. Danach erfolgt die weitere Verwaltung im Web-Browser.

Der Pano-Manager braucht mindestens den Zugang zum Virtual-Center-Server, dem ADS-Server und einem Netzwerk-Share für das Backup der Konfigurationsdaten. Die kleinen Pano-Zero-Clients findet das Management über DHCP. Dafür ist eine kleine Modifikation am jeweiligen DHCP-Server fällig.

Für ein kleines Test-Setup wie im Labor Poing kann auch ein LAN-Broadcast nach den Pano-Würfeln fahnden.


  1. Test: Pano System - Desktop ohne Client
  2. Klonen der Anwendungsumgebung

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