Displays und Consumer Electronics

TV-Markt: Deutschland schaut weiter in die Röhre

27. Juli 2011, 15:03 Uhr | Lars Bube
Durch den Nachholbedarf beim Umstieg auf Flachbildschirme sollen die Verkäufe in Deutschland vorerst weiter anziehen. (Grafik: Display Search)

Wie die aktuelle Studie »Global TV Replacement« von Display Search zeigt, dominieren in deutschen Wohnzimmern noch immer die Röhrenfernseher. Allerdings prognostiziert die Studie für die nächsten Monate auch einen starken Aufwärtstrend im Markt, der wesentlich durch günstige Flachbildschirme befeuert wird.

Deutschland hinkt beim Umstieg auf moderne Displays im internationalen Vergleich hinterher. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie »Global TV Replacement« von Display Search. Demnach sind noch immer rund 50 Prozent der in Deutschland verwendeten Fernseher alte Röhrengeräte. In anderen Industrienationen ist dieser Anteil meist schon deutlich niedriger. Dennoch bringt die Studie durchaus auch positive Nachrichten für den deutschen Fachhandel mit. So sind beispielsweise immer mehr Deutsche gewillt, sich ein neues Gerät mit Flachbildschirm zuzulegen, so dass in diesem Jahr trotz fehlender sportlicher Großereignisse mit einem neuen Rekordabsatz gerechnet wird. Wenn jedoch erst einmal jeder Haushalt mit einem flachen Gerät versorgt ist, werden die Verkäufe auch wieder zurückgehen, prognostiziert Paul Gray, Director European TV Research bei DisplaySearch im www.connect-channel.de-Interview (siehe Seite 2).

Der bisher gültige Wert, nach dem der durchschnittliche Deutsche sein TV-Gerät erst nach 10 bis 15 Jahren durch ein neues ersetzt, wird inzwischen deutlich unterboten. Nachdem sich im Jahr 2008 17,7 Prozent der Bundesbürger ein neues TV-Gerät als Ersatz für ihren alten Fernseher angeschafft hatten, stieg dieser Wert in 2009 auf 21,2 Prozent und im vergangenen Jahr sogar auf 24,4 Prozent. Besonders die wachsende Angebotszahl an günstigen Flachbildschirmen beschleunigt diesen Austauschprozess momentan laut Display Search weiter. »Die digitale Umstellung und günstigere Preise bei Flachbildschirmen haben deutsche Verbraucher zum Upgrade im Rekordtempo motiviert. Um das zukünftige Kaufverhalten deutscher Verbraucher einschätzen zu können, betrachten wir die Dynamik des Upgradeprozesses und seine Motivationsfaktoren ganz genau.«, so Gray.

Zu den wichtigsten Argumenten sich ein neues Gerät zu kaufen zählt dabei vor allem der Preis, neue Technologien wie 3D sind für die Verbraucher hingegen kein schlagendes Argument für einen Wechsel. Für 14 Prozent der Käufer spielte immerhin auch die geringere Tiefe der modernen Geräte eine wesentliche Rolle beim Umstieg auf einen neuen Fernseher, während 12 Prozent sich eine bessere Bildqualität als bei ihrem Röhrengerät wünschten. Weitere 11 Prozent wollten schlicht und einfach eine größere Bildschirmdiagonale. Neben der Auswertung von über 14.000 Stichproben bei TV-Besitzern flossen in die Studie auch die gesammelten Ergebnisse der Analysten von Display Search ein.


  1. TV-Markt: Deutschland schaut weiter in die Röhre
  2. »Deutschland bleibt bei der Ersetzung bisher signifikant hinter anderen entwickelten Ländern zurück«
  3. »Wir erwarten anschließend einen kleinen Abschwung der Auslieferungen«

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