Die schwache Nachfrage und der wachsende Preisdruck im Einstiegssegment machen den Server-Herstellern derzeit das Geschäft schwer. Mit neuen Plattformen und Server-Architekturen stehen zudem neue Konkurrenten in den Startlöchern.
Obwohl immer mehr Data Center gebaut werden, ist das Server-Geschäft derzeit schwierig. In Europa ist die Nachfrage flau, der Markt seit mittlerweile sechs Quartalen in Folge rückläufig, wie der EMEA Server Tracker von IDC belegt. Danach wurden im ersten Quartal 2013 in EMEA 520.000 Server abgesetzt, 5,7 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Die Umsätze gingen im Vorjahresvergleich sogar um 10,5 Prozent zurück. Der größte Druck lastet auf nicht-Standard-Servern. UNIX-Systeme und Mainframes büßten 34,8 Prozent Marktanteile ein. Dagegen halten sich die Umsätze mit x86-Servern, die den Gesamtmarkt mit 80,4 Prozent dominieren, fast auf Vorjahresniveau (minus 1,5 Prozent). Die Plattform ist der große Gewinner der Konsolidierungswelle im Data Center. Große Organisationen im Unternehmensumfeld und im öffentlichen Bereich würden ihre Infrastruktur konsolidieren und dabei verstärkt x86-Server einsetzen, so die Analysten.
»UNIX-Systeme sind insgesamt rückläufig – der einzige Gewinner ist hier IBM. Die gewinnende Plattform ist eindeutig x86«, bestätigt auch Wolfgang Schwab, Manager Advisor & Program Manager Efficient Infrastructure bei der Experton Group AG. »Dass sich die starken Zuwächse bei den x86-Systemen abgeflacht haben, ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass virtualisierte Systeme die vorhandene Hardware besser ausnutzen.«
Aber vor allem die schwache Konjunktur wirke sich auf den Server-Markt aus, so Schwab: »Bedingt durch die anhaltende Wirtschaftskrise in Europa sind viele Unternehmen weiterhin gezwungen zu sparen, was sich natürlich auch im Server-Markt in rückläufigen Zahlen niederschlägt. Ganz speziell auch in Deutschland sind die Wachstumsraten nicht so hoch wie vielleicht erwartet, was nicht zuletzt daran liegt, dass in den Unternehmen die bestehende Hardware deutlich länger genutzt wird. Andererseits haben die Cloud-Anbieter den Aufbau der Infrastruktur so gut wie abgeschlossen und müssen aus diesem Grund momentan nicht mehr so dramatisch viel investieren. Und auch durch Virtualisierung werden die Zuwachsraten deshalb deutlich geringer, weil weniger Hardware zum Einsatz kommt«.