Komplexer als es die Anbieter entsprechender Lösungen oft sagen, ist offenbar das Virtualisieren von Servern und Storage-Systemen. Nach einer Umfrage von Network Instruments unter Besuchern der Fachmesse »Interop« haben sich in vielen Firmen nicht die erhoffen positiven Effekte eingestellt.
Die Resultate der Befragung, die Network Instruments auf der Interop durchführte, sind sicherlich nicht repräsentativ. Dazu war die Zahl der befragten IT-Fachleute mit 120 zu gering. Dennoch geben die Resultate einen Hinweis darauf, wie es um das Thema Virtualisierung in der Praxis bestellt ist.
Demnach haben immerhin 55 Prozent der befragten Firmen bereits unternehmenskritische Server virtualisiert. Dazu gehören E-Mail- und Web-Server. Ebenfalls 50 Prozent lassen DNS- und DHCP-Server in Form von Virtual Machines arbeiten. Und 39 Prozent der Befragten setzen Virtualisierung auch bei Desktop-Rechnern ein.
Allerdings hat die »Hype-Technik« Virtualisierung offenkundig auch ihre Tücken. Mehr als die Hälfte der IT-Fachleute (55 Prozent) räumte ein, dass die entsprechenden Projekte die Erwartungen nicht erfüllt hätten. Die durch Virtualisierung verursachten Probleme hätten den Nutzen mehr als aufgewogen. Nur 45 Prozent waren mit den erzielten Ergebnissen zufrieden.
Besonders beklagten sich die Fachleute darüber, dass es schwierig sei, virtualisierte IT-Umgebungen zu managen (59 Prozent). Dies sei zum einen auf fehlendes Know-how zurückzuführen, zum anderen auf das Fehlen geeigneter Tools (27 Prozent). In diesem Punkt haben offenkundig die Hersteller von Virtualisierungslösungen ihre Hausaufgaben nicht richtig gemacht.
Ein weiteres Problemfeld: Es ist nach Ansicht der IT-Profis schwierig, Virtual Machines abzusichern.
»Viele Unternehmen haben Virtualisierung im Einsatz, aber die mangelhafte Transparenz solcher Umgebungen verhindert, dass Anwender aus dieser Technologie Nutzen ziehen«, resümiert Charles Thomson, Produktmanager bei Network Instruments.
Das Unternehmen bietet Netzwerk- und Systemanalysesysteme an, die auch virtualisierte IT-Systeme für den IT-Fachmann transparent und damit managebar machen.