Mehr als nur Restposten

Used-IT als margenstarke Alternative

16. Februar 2017, 15:50 Uhr | Lars Bube
Bei Produkten wie Mode ist Secondhand etabliert, in der IT braucht es oft noch Aufklärungsarbeit

Der Verkauf gebrauchter IT-Produkte bietet Fachhändlern und Systemhäusern zusätzliche Absatzchancen und gute Margen. Um die Kunden davon zu überzeugen, dass sie qualitativ hochwertige Produkte erhalten, darf aber nicht allein der günstige Preis als Verkaufsargument dienen.

Während gebrauchte Angebote in den meisten Produktbereichen des alltäglichen Lebens völlig selbstverständlich sind, haben sie in der IT-Welt für viele noch immer den zweifelhaften Ruf als Ramschware. Zwar zögert kaum ein Nutzer auch nur einen Augenblick, sein Leben einem gebrauchten Auto aus zweiter oder dritter Hand anzuvertrauen, gleichzeitig jedoch schrecken noch immer zahlreiche Privatkunden, Unternehmen und auch Behörden vor dem Einsatz gebrauchter Bürogeräte, PCs und Software zurück. Dabei ist diese Einstellung längst überholt und schadet sowohl den Kunden selbst als auch unserer Umwelt.

Eine der Hauptursachen für die weit verbreitete Skepsis gegenüber gebrauchter IT ist die über Jahrzehnte gelernte Erfahrung der schnellen technologischen Weiterentwicklungen. Bis vor wenigen Jahren bedeuteten die gestiegenen Hardwareanforderungen neuer Software und insbesondere Betriebssysteme fast automatisch auch einen Austausch der vorhandenen Hardware. Das führte dazu, dass im Zuge jeder neuen Windows-Version eine große Austauschwelle durch die Unternehmen und Behörden rollte. Wer die großen Vorteile der neuesten Software nutzen und produktiv mit ihr arbeiten wollte, hatte daher oft keine andere Wahl, als sich damit einhergehend auch gleich die entsprechende Hardware zuzulegen.

Seit einigen Jahren ist dieses einstige Ur-Gesetz der IT-Welt jedoch nicht mehr gültig. Einerseits ist die Hardware inzwischen so leistungsfähig, dass sie für viele aktuelle Anwendungen eigentlich als zu stark eingestuft werden kann. Somit sind die Geräte problemlos auch für zukünftige Herausforderungen gerüstet. Gleichzeitig wird die Software immer effizienter programmiert und bringt kaum mehr so gravierende Neuerungen wie einst Multitasking, die einen enormen Zuwachs der Rechenleistung erfordern würden. So haben sich die Hardwarevoraussetzungen von Windows 7 über Windows 8 zu Windows 10 nur marginal verschoben und viele der alten Geräte können problemlos upgegraded werden. Damit einhergehend haben sich auch die Austauschzyklen entsprechend verlängert. War es früher im Business-Umfeld gang und gäbe, dass Rechner nach drei Jahren abgeschrieben waren und ausgetauscht wurden, so sind heute schon fast fünf Jahre die Regel. Dieser grundlegende Wandel verändert insbesondere das Hardwaregeschäft nachhaltig und ist einer der Gründe, warum der PC-Markt seit Jahren mit rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen hat.


  1. Used-IT als margenstarke Alternative
  2. Recommerce und Refurbishment: Zwei Welten
  3. Mehrwerte für den Fachhandel
  4. Neue Kunden mit Beratung gewinnen
  5. Sonderfall gebrauchte Software
  6. Von der Schule bis zum DAX-Konzern
  7. Cloud-Angst als Verkaufstreiber
  8. Service on Top
  9. Vertrauen als Basis

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