ICT CHANNEL Interview

„Verdopplung des Energiepreises hat signifikante Auswirkungen“

11. Oktober 2022, 15:10 Uhr | Michaela Wurm
Dieter Stehle, Lenovo
© Lenovo

Auch bei Lenovo wächst die Nachfrage nach Infrastruktur-as-a-Service-Angeboten schneller als die nach IT-Hardware. Laut Dieter Stehle, General Manager Lenovo-Global Technology, kannibalisiert das aber nicht das Geschäft mit IT-Infrastruktur. Stattdessen gebe es Chancen für zusätzliche Projekte.

ICT CHANNEL: Wie hat sich bei Lenovo die Nachfrage nach IT-Infrastruktur-as-a-Service im Vergleich zum Kauf von IT-Hardware entwickelt?
Dieter Stehle: Das Thema as-a-Service gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ebenso werden auch die Modelle in diesem Bereich konstant und teilweise überproportional wachsen, wobei diese Entwicklung allerdings keine große Abweichung von bisherigen Trends darstellt, in den letzten zwei Jahren jedoch stärker wurde. Die Nachfrage nach Infrastruktur-as-a-Service-Angeboten wächst im Verhältnis schneller als die nach IT-Hardware, wobei das eine nicht zugunsten des anderen passiert. Stattdessen ergibt sich die Chance für zusätzliche und neue Projekte.

ICT CHANNEL: Während der Corona-Pandemie wurde gerade im Mittelstand viele Projekte auf Eis gelegt oder verschoben. Ist inzwischen alles abgearbeitet oder gibt es noch einen Nachholeffekt?
Stehle: Für den Mittelstand besteht inzwischen kein größerer Nachholbedarf mehr. Pandemiebedingt wurden viele Projekte zunächst zwar ausgesetzt, diese sind allerdings in den meisten Fällen nachgeholt.

ICT CHANNEL:  Nach Corona und Lieferengpässen ist die deutsche Wirtschaft jetzt durch die Energiekrise unter Druck. Wirkt sich die schwierige wirtschaftliche Lage bereits auf die IT-Investitionen aus beziehungsweise rechnen Sie damit in den kommenden Monaten?
Stehle: Die Energiekrise und der daraus resultierende Kostenanstieg bedeuten eine große Herausforderung für den Markt. Um bei einem kleinen Beispiel zu bleiben: Der Anschaffungspreis eines Servers entsprach bislang etwa den Kosten für den Energieverbrauch von zwei bis drei Jahren. Eine Verdopplung des Energiepreises hat signifikante finanzielle Auswirkungen, weshalb dieses Thema aktuell so brisant ist

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