Mehr 50 Prozent von Mobile-Voice über VoIP in 2019

Voice-over-IP als Bedrohung für Mobilfunkunternehmen

6. Mai 2009, 11:20 Uhr | Werner Veith
Beispiele für Endgeräte, die die 4G-Netzwerk-Technologie LTE (Long-Term-Evolution) benutzen könnten (Quelle: Ericsson)

Mobilfunk-Carrier mit traditionellen Voice-Diensten werden durch Voice-over-IP herausgefordert. Nach Gartner kann ihnen dadurch ein großer Teil ihres Geschäfts wegbrechen. Dies hat auch T-Mobiles Reaktion auf einen Skype-Client für das iPhone gezeigt.

Es geht um viel Geld. Gartner beziffert den Umfang des Markts für Mobile-Voice weltweit auf 692 Milliarden Dollar. Mobilfunk-Carriern droht nun Ungemach, denn Anbieter ohne eigene Infrastruktur könnten ihnen mit Hilfe von VoIP einen beträchtlichen Teil des Verdienstes abnehmen. Dass dies nicht nur eine theoretische Prognose der Analysten ist, zeigt auch T-Mobiles Reaktion auf einen Skype-Client für das iPhone. Der Carrier will die VoIP-Lösung auf seinem Netz blockieren. Allerdings haben die traditionellen Mobilfunkunternehmen noch etwas Zeit, sich auf VoIP-Dienste anderer Anbieter vorzubreiten. Die Analysten erwarten nicht vor 2017, dass die breite Masse auf VoIP setzt.

Der Hauptgrund für diese lange Zeitspanne liegt darin, dass erst dann Mobilfunknetze der der vierten Generation (4G) vollständig implementiert sind. Dazu zählen etwa LTE (Long-Term-Evolution) oder Wimax. Dies ist für Gartner eine wesentliche Voraussetzung für den breiten Einsatz von VoIP. Allerdings verzögert etwa die weltweite Wirtschaftskrise den Aufbau von 4G-Netzen. Derzeit gibt es etwa Skype, Fring oder Truphone mit Clients für VoIP über 3G-Netze. Ein zweiter Faktor für den Erfolg sind für die Analysten Smartphones, die auf einem freien Betriebssystem basieren.

Sobald diese Voraussetzungen erfüllt sind, erwartet Gartner, dass 30 Prozent des Mobile-Voice-Verkehrs über Dritt-Anbietern mit mobilen Portalen erfolgen. Dazu gehören etwa Google, Facebook, MySpace oder Yahoo. Diese müssen dann umgekehrt auch mit Carriern konkurrieren, die ebenfalls auch VoIP-Services anbieten. Außerdem gibt es noch Mobile-Virtual-Network-Operators (MVNOs) ohne eigenes Netz, die Services über Carrier anbieten. Insgesamt soll mehr als 50 Prozent des Mobile-Voice-Verkehrs in 2019 über Ende-zu-Ende-VoIP erfolgen. Letztlich empfiehlt Gartner allen Aspiranten und Akteuren auf dem Mobile-Voice-Markt, sich schon jetzt den Einsatz von VoIP vorzubereiten. Dazu gehören auch Pläne für den Übergang auf die digitale Sprache.


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