Lars, but not Least

(W)Intel versucht sich am Apple-Exorzismus

15. Oktober 2021, 16:26 Uhr | Lars Bube
© Intel

Zum Start von Windows 11 will Intel die Apple-Jünger mit einem neuen Werbespot aus der Knechtschaft des goldenen Mac-Käfigs befreien und zur PC-Erleuchtung führen. Doch Dämonen, weiß ich, wird man damit schwerlich los.

Im Frühjahr hatte Intel mit einer Reihe kurzweiliger Marketing-Clips, ganz in der Tradition der alten Schlammschlacht Windows-PC gegen Mac, für einige Lacher und Aufmerksamkeit in der ITK-Community gesorgt. Nicht zuletzt deshalb, weil darin auch Apples einstiger Kronzeuge für die eigene Überlegenheit, der „Mac Guy“, wieder auftauchte, nun aber die Seiten gewechselt hatte und erstaunten Mac-Nutzern die Vorteile von Windows-PCs auf Intel-Basis vorführte. Daran wollte Intel jetzt offenbar zum Start von Windows 11 nochmals anknüpfen. Unter dem Titel „Breaking the Spell: Social Experiment“ verspricht Intel ein „soziales Experiment“, mit dem der „Bann gebrochen werden“ soll, unter dem Apple-Nutzer oft zu stehen scheinen. Doch wirklich lustig ist das neue Video nicht geworden, wenn dann wohl eher unfreiwillig komisch, wie auch eine Parodie aufzeigt (siehe Seite 2).

In dem kurzen Film treten mehrere vermeintliche Hardcore-Apple-Nutzer auf, die sich, angeblich ohne zu wissen, wer der Auftraggeber ist, in einer Art Zukunftslabor Notebook-Innovationen anschauen und sie bewerten sollen. Dabei machen sich die Probanden schon bei der Vorstellung durch arg konstruiert klingende Bekenntnisse wie „Ich bin ein Apple-Mädchen in einer Apple-Welt“ oder „Ich bin zu 100 Prozent loyal zu Apple“ etwas verdächtig. Als der wohl nicht ganz zufällig an Apples Software-Guru Craig Federighi erinnernde Moderator den Apple-Fans dann die ersten unglaublichen Ideen wie aufrüstbare Rechner präsentiert, bei denen man Komponenten wie den Arbeitsspeicher einfach austauschen und upgraden kann, sind sie davon sofort sichtlich begeistert. Gleiches gilt für die Aussicht, auch aktuelle Spiele auf ihrem Notebook nutzen zu können.

Anschließend dürfen sie sogar noch selbst vorschlagen, was ihnen an ihrem Computer abgeht. Bei einer Sache sind sich alle einig: ein Touchscreen. Daraufhin zeigt der Moderator ihnen Entwürfe für ein Notebook mit gleich zwei Touchscreens, das neben dem normalen Display noch ein zweites über der Tastatur hat. Voller gespieltem Erstaunen bewundern die Apple-Nutzer diese für sie genauso clevere wie undenkbare Idee. Genau wie daraufhin ein Hybrid-Laptop, das man durch Umklappen des Displays zum Tablet wandeln kann. „Damit wird das iPad quasi überflüssig“, fasst eine der Teilnehmerinnen die Reaktionen zusammen.

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  2. Parodie fügt dehlende Selbstironie hinzu

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