Nach der Doppel-Insolvenz

Wenig Hoffnung für Netsquare

30. Juli 2015, 14:28 Uhr | Lars Bube
© Papa Bravo - fotolia

Der Insolvenzverwalter Dr. Bornemann hofft auf einen Erhalt der Arbeitsplätze der insolventen Netsquare Distributions GmbH und der Netsquare Vertriebs GmbH. Die Chancen dafür stehen allerdings denkbar schlecht.

Nach der Insolvenz der Netsquare Distributions GmbH und ihrer Schwesterfirma Netsquare Vertriebs GmbH beginnt jetzt das große Aufräumen in Mülheim-Kärlich. Wie der vom Amtsgericht Mayen bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Bornemann nach Anfrage der CRN gestern in einer Pressemitteilung erklärt hat, ist er über eine Woche nach der Insolvenzmeldung derzeit noch mit der Prüfung der Gesamtlage des Unternehmens beschäftigt. Dabei hoffe er neben der Absicherung der Interessen der Gläubiger auch auf einen möglichen Erhalt der Arbeitsplätze bei Netsquare. Ein Blick in die letzte veröffentlichte Bilanz zum Geschäftsjahr 2013, das im Juni vergangenen Jahres endete, lässt jedoch wenig Spielraum für große Hoffnungen auf eine Rettung der Firmen und ihrer Arbeitsplätze zu. Bei einem Bilanzverlust von über 8,9 Millionen Euro stand bei der Netsquare Distributions GmbH am Ende ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von mehr als 6,5 Millionen Euro zu Buche. »Die Bilanzierung erfolgt trotz bilanzieller Überschuldung aufgrund der positiven Zukunftsprognose und der finanziellen Stabilität unter Fortführungsgesichtspunkten«, erklärte Geschäftsführer Wolfgang Roos die Situation im Geschäftsbericht beschwichtigend. Allerdings bestand die Stabilität wohl nur noch auf dem Papier, wie sich jetzt gezeigt hat. Auch bei der wesentlich kleineren Vertriebs GmbH, die bisher unter Geschäftsführer Wolfgang Klein agiert hat, sieht die Lage nicht viel besser aus. Zudem wurde hier im vergangenen Jahr noch das Stammkapital der Gesellschaft von 80.000 Euro 25.000 Euro herabgesetzt.

Damit steht zu befürchten, dass die Frage, wie es nun für Netsquare, seine Mitarbeiter, Partner und Kunden weitergeht, damit wohl nur noch theoretisch offen ist. »Eine abschließende Stellungnahme, insbesondere dazu, ob der Geschäftsbetrieb fortgeführt wird, ist derzeit noch nicht möglich«, teilt Dr. Bornemanns Kanzlei in der Pressemitteilung mit. Wie es um Leistungen wie Garantie und Service für die Reseller und ihre Kunden bestellt ist, bleibt damit vorerst ebenfalls offen. Ebenfalls noch keine Aussage zum weiteren Vorgehen treffen will Netsquare-Partner GE Capital gegenüber CRN. Seit vergangenem Jahr bietet der Finanzdienstleister gemeinsam mit Netsquare Finanzierungs-Lösungen für die Netsquare-Kunden an. Dabei handelt es sich zum Großteil um Leasingverträge und Ratenkäufe für die Anschaffung von hochwertigem neuem Equipment über Netsquare.


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