Also steigert Gewinn und Umsatz

»Wir sind nicht out of Stock«

28. Februar 2020, 12:22 Uhr | Martin Fryba
Also-CEO Gustavo Möller Hergt und CFO Ralf Rezko weisen jede Kritik von sich, dass der Broadliner eine Kernkompetenz der Distribution vernachlässige: Lieferfähigkeit
© ICT CHANNEL

Broadliner Also meldet für 2019 in allen Geschäftssparten deutliche Zuwächse. Man setze den Akquisitionskurs fort, ebenso wie das Vendor- und Portfoliomanagement sowie die Kundenzufriedenheit weiterhin genaustens nach KPIs zu messen. Kritik am Iventory-Management weist Also scharf zurück.

Die Mannschaften in den 23 Also-Ländergesellschaften »machen einen sehr guten Job. Chapeau!«, lobt CEO Gustavo Möller-Hergt mehrmals während der Bilanzpressekonferenz seine Belegschaft. Dabei verweist er auf die Bilanz 2019: Das Ebitda legt um fast 29 Prozent auf rund 197 Millionen Euro zu, der Nettogewinn knackt erstmals seit Möller-Hergts Amtsantritt 2011 die 100-Millionen-Marke, der Umsatz wächst um mehr als 16 Prozent  auf knapp 10,7 Milliarden Euro, die Hälfte des Zuwachses sei organisch. Alle drei Sparten – Handels- und Lösungsgeschäft sowie Services – würden zulegen. An der Strategie werde man festhalten: »Weiter zukaufen und die Profitabilität steigern«, sagt Möller-Hergt.

 

Die Invests fließen in Plattformen, Dienste aber auch in die Sparte Supply. Letzteres Geschäft, der klassische Produkthandel ist mit einem Umsatz von 8,38 Milliarden Euro (plus 16,4 Prozent) die überragende Säule bei Also, habe nach wie vor einen hohen Stellenwert und soll durch Zukäufe weiter gestärkt werden. »Großhandel finden wir nicht peinlich, sondern sexy«, so der  CEO.

ALSO = »All Sell Out – nicht: All Sell In!«
Kritik von Herstellern, die sich an mangelhafter Bevorratung seitens ihres Brodliners stoßen (CRN berichtete), weisen CEO und CFO Ralf Rezko unisono scharf zurück. »Das sind punktuelle Stimmen«, die sich in der Kundenzufriedenheit nicht widerspiegeln würden. Man sei zum keinem Zeitpunkt »out of Stock«, wiegelt Rezko Kritik an schlechter Verfügbarkeit aufgrund des Inventory-Managements bei Also ab. Nachfrage und Angebot der über 600 Hersteller würden »täglich online sehr genau gemessen. Ware für drei Monate auf Lager zu legen, brauchen wir nicht«, so der CFO.

 

Der Kapitaleinsatz spielt hier wie bei allen Handelsunternehmen eine große Rolle. Die Steuerung des Working Capitals kommt beim Liquiditätsmanagement zum Tragen: Hier konnte Also die höchste Verbesserung bei den Bilanzkennzahlen 2019 erzielen: Der Cashbestand legt zum Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr um mehr als 45 Prozent auf 349 Millionen Euro zu.


CEO Möller-Hergt verweist auf solche klaren KPIs, Kennzahlen also, die bis auf die Ebene von einzelnen Produkten sehr genau gemessen würden, welchen Beitrag sie zur Rentabilität des Konzerns leisten.  Gleiches gilt für einzelne Hersteller oder Reseller. Auf der Einkaufsseite achtet Also sehr genau darauf, dass Produkte schnell umgeschlagen werden können. An die Adresse besagter Hersteller, die Kritik an der Einkaufspolitik von Also äußerten, sagt der CEO, dass man nicht bereit sei, Ladenhüter auf Lager zu nehmen. »ALSO steht für >All Sell Out, nicht für All Sell In< «, so   Möller-Hergt gegenüber CRN.

 

Welche Pläne Möller-Hergt für 2020 verfolgt und was Großaktionär Droege Group mit  Also vorhat, lesen Sie im Hintergrundbericht in der CRN-Ausgabe 6/2020, die am  20.März erscheint.

 

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