Digital schlägt analog

Anachronismus Bargeld

29. Januar 2016, 13:56 Uhr | Peter Tischer
© aytuncoylum - Fotolia

Händler wollen Cent-Münzen aus dem Verkehr ziehen. Überhaupt ist Bargeld heute eher Anachronismus statt probates Mittel, doch dem Mobile Payment fehlen Standards für den Durchbruch.

Wenn es eine positive Eigenschaft gibt, die alle Welt einstimmig den Deutschen zuschreibt, dann ist es ihre Effizienz. Nur beim Bargeld legen wir unsere Rationalität und Gründlichkeit ab. Jeden Tag verbringen wir wertvolle Sekunden an der Kasse, um die passenden Cent-Beträge aus dem Portemonnaie herauszuklauben.

Jetzt aber zwingen einige Händler die Verbraucher zum Umdenken. Im nordrheinwestfälischen Kleve sollen Ein- und Zwei-Centmünzen aus dem Verkehr gezogen werden. Damit will der dortige Handel vor allem Geld sparen, schließlich dürfen Banken in Europa seit diesem Jahr auf die Einzahlung von Hartgeld eine Servicegebühr erheben. 30 Cent fallen deshalb für die Händler in Kleve aktuell pro Münzgeldrolle an. Da Filialisten sowieso schon genug mit der Konkurrenz im Internet zu tun haben, soll wenigstens diese Mehrbelastung wegfallen. Erreicht werden soll das über das Auf- und Abrunden sowohl auf Händler- als auch auf Kundenseite, bei Kartenzahlungen bleiben die normalen Preise gültig. Gleichzeitig könnte der schrittweise Verzicht auf Bargeld das seit Jahren in den Startlöchern stehenden Mobile Payment endlich als Bezahlmittel der Zukunft etablieren.


  1. Anachronismus Bargeld
  2. Anachronismus Bargeld (Fortsetzung)

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