Perfekter Showdown

»And the IM.Top 2016 goes to?…«

12. Juni 2015, 14:22 Uhr | Lars Bube
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Während andere Branchen hoffen, von Skandalen wie dem aktuellen bei der FIFA möglichst verschont zu bleiben, blickt die ITK-Welt etwas neidisch auf die Ereignisse in Zürich. Nur zu gern hätte man Skandale und damit auch eine weltweite Bedeutung in dieser Größenordnung.

Der Fifa-Korruptionsskandal hält uns nach wie vor in Atem: Der Thronverzicht von King Sepp Blatter trotz Wiederwahl ist – rein dramaturgisch betrachtet – der perfekte Showdown für ein spektakuläres Intrigen-Drama. Wir in der IT-Industrie blicken, zugegeben, schon etwas neidisch auf die Kollegen aus der Sportbranche: Was die Manager, Funktionäre, Ganoven und Schmierenkomödianten des Ballsports da in punkto Machenschaften und Spannungspotenzial auf die millionenschweren Fußballerbeine stellen, ist – wiederum rein dramaturgisch betrachtet – ganz großes Kino.

Wir IT-Fuzzis haben ja nicht einmal eine Weltmeisterschaft, die wir an den Meistbietenden unter der Ladentheke verscherbeln könnten. Na gut, wir könnten vielleicht das jährliche Affentheater-Spektakel um die neuesten Apple-Produkt-Launches zum Bieter-Basar tragen. Das Problem ist nur: Eigentlich ist es Jacke wie Hose, ob Apple-Guru Tim Cook die neuesten iBooks, iCars oder iWas-immer in den USA oder in der Inneren Mongolei vorstellt. Am nächsten kommt wohl die CeBIT einer IT-Weltmeisterschaft. Und warum sollte die Branchen-Leitmesse eigentlich nicht ebenso gut alle vier Jahre den Austragungsort wechseln? In Russland und Katar heben sich angesichts der Idee sicher schon reflexartig Arme und geben ein Gebot oder einen Geldkoffer ab. Und Doha und Sotschi sind, seien wir ehrlich, als Veranstaltungsorte auch nicht wirklich unattraktiver als Hannover. Ein Problem bleibt: Die Sachbearbeitungsmanager vom Veranstalter Deutsche Messe AG haben ein geringes Drama-Potenzial. Also eher kein großes Kino. Aber wie steht es mit der »IM.Top«? Nach Ingram Micros Bekunden ist die Hausmesse ja ohnehin die wichtigste, größte und überhaupt einzig relevante Veranstaltung der IT-Branche. Und der Distributionskonzern verfügt auch über ein global ausgezeichnet arbeitendes Netzwerk, dem so illustre Gestalten wie der Deutsch-Spanier Ernesto Schmutter oder der Bavaro-Belgier Gerhard Schulz angehören. Und nicht zuletzt hat der geheimnisumwitterte Oberpate der Organisation einen viel klangvolleren Namen als Tim Cook, nämlich Alain Monié. Sollte Ingram Micro tatsächlich noch Nachhilfe beim internationalen Roll-out des Top-Events nötig haben, könnte der alsbald beschäftigungslose Don Sepp mit seinen treuen Delegierten-Truppen der Organisation als BDMs beitreten und für eine reibungslose wie medienwirksame Vergabe an Schurkenstaaten wie Weißrussland oder Luxemburg sorgen: »And the IM.Top 2016 goes to…«


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