Anwendungsentwicklung

Anwendungsentwickler lieben das iPhone

20. April 2010, 14:59 Uhr | Bernd Reder

Apples iPhone erfreut sich bei Entwicklern von Smartphone-Anwendungen besonderer Beliebtheit. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Ovum. Erstaunlich ist, dass Android noch hinter Windows Phone OS und Blackberry OS rangiert.

Rund 81 Prozent der Entwickler von Smartphone-Anwendungen haben bereit eine Applikation für Apple iPhone kreiert.
Rund 81 Prozent der Entwickler von Smartphone-Anwendungen haben bereit eine Applikation für Apple iPhone kreiert.
Android-Handys, wie das HTC Legend, sind im Anrollen.
Android-Handys, wie das HTC Legend, sind im Anrollen.

Die Studie von Ovum ergab, dass immer 81 Prozent der befragten Entwickler von Smartphone-Anwendungen bereits Applikationen für Apples iPhone erstellt haben oder das zumindest vorhaben. Angesichts der mittlerweile mehr als 185.000 Apps, die sich im Apple-App-Store finden, ist das auch nicht verwunderlich.

Dagegen erstaunt das gute Abschneiden von Blackberry OS von Research In Motion. Immerhin 74 Prozent der Software-Fachleute haben bereits Applikationen für diese Plattform entwickelt. Dies zeigt laut Ovum, dass RIM den Schritt von einer proprietären Software für Business-User hin zu einer offeneren Lösung hinbekommen hat.

Auch Windows Phone OS beziehungsweise Windows Mobile von Microsoft ist mit 66 Prozent gut vertreten. Im Fall von Windows muss sich allerdings nun zeigen, ob der Enthusiasmus der Entwicklergemeinde auch nach dem Lancieren von Windows Phone OS 7 weiterhin anhält.

Für Windows spricht aus Sicht der Software-Fachleute die gute Qualität der Entwicklungstools, nicht unbedingt die Güte des Betriebssystems an sich. Neben Blackberry gilt Windows Phone OS bei Entwicklern als diejenige Plattform, die speziell für Smartphone-Anwender in Unternehmen interessant ist.

Android auf Platz vier

Das interessanteste Resultat der Untersuchung ist jedoch das relativ schlechte Abschneiden des Open-Source-Betriebssystems Android von Google sowie von Symbian. Für Android haben 64 Prozent der Entwickler Anwendungen geschrieben, für Symbian nur 56 Prozent.

Die Marktexperten räumen im Fall von Android allerdings ein, dass ein Grund für die Zurückhaltung von Softwarefirmen die noch relativ kleine Zahl von Android-Smartphones ist, die bislang verkauft wurden. Es ist zu erwarten, dass die Beliebtheit von Android steigt, wenn mehr Geräte mit diesem Betriebssystem einen Abnehmer finden.

Da viele Smartphone-Hersteller, etwa Acer, HTC, Motorola, Sony-Ericsson und Samsung, die Open-Source-Software unterstützen, wird Android an Gewicht gewinnen.

Symbian in kritischer Lage

Weniger gut schätzt Ovum die Chancen von Symbian ein. Diese Plattform sei überaltert und habe später als Konkurrenten neue Features integriert, wie etwa die Unterstützung von Smartphones mit Touchscreen.

Selbst die Tatsache, dass mit Nokia der weltweit führende Anbieter von Mobiltelefonen auf Symbian setzt, hat der Plattform nicht weitergeholfen. Fraglich ist laut Ovum, ob Symbian mit der neuen Ausgabe Symbian^3 den verlorenen Boden gut machen kann. Erste Smartphones mit dieser Betriebssystemversion sind erst in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten.

Und noch ein Verlierer: Web OS, die Plattform von Palm, findet in der Entwicklergemeinde kaum Freunde. Der Grund ist, dass sich die Software-Fachleute und deren Brötchengeber nicht verzetteln wollen. Nur 30 Prozent der befragten Entwickler gaben an, dass sie auch Betriebssysteme unterstützen, die nicht unter den Top 5 angesiedelt sind.


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