Akquisition im Systemhaus-Markt

ATD Gruppe wächst mit Datanaut weiter

18. Dezember 2020, 13:59 Uhr | Stefan Adelmann
© ATD

Der deutsche Systemhaus-Markt bleibt in Bewegung und die ATD Gruppe auf Expansionskurs. Der Braunschweiger IT-Dienstleister beteiligt sich an der Hildesheimer Datanaut GmbH und holt sich somit ein Software-Portfolio an Bord, das auch die eigene Digitalisierung weiter vorantreiben soll.

Kurz vor Jahresende schlägt ATD nach zwei Akquisitionen in 2019 nochmals zu und beteiligt sich an der Datanaut GmbH. Das Hildesheimer Softwarehaus ist Spezialist für Digitalisierung und Automatisierung, bietet einen modularen Softwarebaukasten für Schnittstellen und Zusatzlösungen für unterschiedlichste bestehende IT-Systeme sowie individuelle Softwarelösungen, bedient Unternehmen jeder Größe – und zählt unter anderem IT-Systemhäuser zur eigenen Kundschaft. Die zugekauften Technologien sind daher nicht zuletzt auch für die ATD selbst hochinteressant. »Wir kennen uns bereits länger und finden die Lösung der Datanaut sehr spannend«, erklärt ATD-Geschäftsführer Holger Kämmerer im Gespräch mit ICT CHANNEL. Zwar hätte man auch weiterhin partnerschafltich agieren können, die Zusammenarbeit mit einem Tochterunternehmen sei aber schlicht intensiver und effizienter.

Konkret übernimmt ATD die Anteile von Datanaut-Gesellschafter Christian Scherzer, der wiederum aus dem Unternehmen austritt. Die Braunschweiger sind somit gleichberechtigt mit Gründer Maico Friedrich. Datanaut soll laut Kämmerer innerhalb der Gruppe weiterhin komplett eigenständig agieren. »Bei unseren Kunden zeigt sich eine stark zunehmende Nachfrage zu Themen wie Digitalisierung, Prozessautomation und Business Intelligence«, so der ATD-Geschäftsführer. »Die Datanaut wird sowohl im Portfolio der ATD, sowie weiterhin als eigenständiger Anbieter im Channel und im Direktgeschäft für Softwarelösungen eine wichtige Rolle spielen.«

Gruppe auf Expansionskurs

Mit der Akquisition bleibt die ATD Gruppe weiter auf Wachstumskurs und setzt ihre im vergangenen Jahr begonnene Buy-and-Build-Strategie fort. Bereits Anfang 2019 bündelte das Systemhaus Kräfte mit Tigersoft, nur rund ein halbes Jahr später kam Art of Systems hinzu, die das Team auf über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anwachsen ließ. Zusammen mit Datanaut haben die Braunschweiger jetzt gar die 50 geknackt und bilden gemeinsam einen Firmenverbund mit einem beachtlichen IT-Portfolio und verschiedensten Schwerpunkten beispielsweise auf Cloud-Diensten, Managed Services, IT-Security, Education- sowie ab sofort auch Systemhaus-Lösungen. Dass das rasche Wachstum aber die Grenzen der gelebten Agilität sprengen könnte, da macht sich Kämmerer keine Sorgen. Die bisherige agile Unternehmensstrategie soll auch einer größeren Mitarbeiterzahl standhalten.

Wie sich das Datanaut-Angebot im Detail in das ATD-Portfolio fügen und wohin die Expansionsstrategie die Gruppe in Zukunft führen soll, dazu will der Geschäftsführer in den kommenden Wochen weitere Einblicke gewähren, wenn die Tinte auf dem Vertrag getrocknet ist. Fest steht aber bereits, dass sich die jetzige Akquisition in eine nicht unerhebliche Reihe an Systemhaus-Käufen fügt, die 2020 vollzogen wurden. Die Konsolidierung im deutschen Markt schreitet mit großen Schritten voran, schafft immer mehr Unternehmensgruppen, die ihren Kunden mit gebündelten Kräften und vereintem Know-how Lösungen für alle oder zumindest die wichtigsten Bereiche der Digitalisierung aus einer Hand bieten wollen – One-Stop-Shop-Systemhäuser sind auf dem Vormarsch und Kämmerer hat keine Zweifel daran, dass im Markt aktuell die Zeit für rasch wachsende Firmengruppen wie die ATD gekommen ist.

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