Vorstoß in die Apple-Welt

ATD integriert mit Frederix weiteres Systemhaus in Gruppe

26. Januar 2021, 13:49 Uhr | Stefan Adelmann
© ATD Gruppe

Langweilig dürfte es Systemhaus-Chef Holger Kämmerer aktuell nicht werden. Nach der Datanaut-Übernahme Ende 2020 wächst die Firmengruppe mit dem Systemhaus Frederix jetzt abermals und stößt in die Apple-Welt vor. Kämmerers unternehmerische Vision reicht aber bereits weiter.

Die ATD Gruppe bleibt auf straffem Expansionskurs. Erst vor wenigen Wochen hatte Geschäftsführer Holger Kämmerer die Übernahme des Software-Spezialisten Datanaut bekanntgegeben, jetzt steht bereits der nächste Wachstumsschritt an. ATD übernimmt 50 Prozent von Frederix, einem IT-Systemhaus ebenfalls aus Hannover, das vor allem Expertise in der Apple-Welt und somit den Zugang zu interessanten Kunden wie beispielsweise Architekturbüros oder die Grafikbranche mit einbringt.

Insgesamt wächst die Gruppe somit auf fünf Standorte und 65 Mitarbeitende an, die sich auf ATD, Frederix, Datanaut und die zuvor zugekauften Tigersoft und Art of Systems verteilen. »Die Chemie zwischen den Teams hat von Anfang an gepasst und so war es nur eine Frage des wie und nicht, ob wir enger mit der ATD kooperieren«, erklärt Frederix-Geschäftsführer Max Fechner.

Vielfalt statt Konformität

Warum es 50 und nicht etwa 51 Prozent und damit die Mehrheit im Unternehmen sein sollen? Kämmerer unterstreicht, dass er eine gleichberechtigte Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen den einzelnen Systemhäusern will. Entsprechend agieren die zugekauften Unternehmen in der Gruppe weitestgehend unabhängig, sollen gleichzeitig aber von den Synergien profitieren, beispielsweise in der Buchhaltung, im Vertrieb oder durch den Austausch von Expertise sowie den Zugriff auf das gemeinsame Portfolio. Darüber hinaus ist das Wachstum für Kämmerer ein Werkzeug wider den sich zuspitzenden Fachkräftemangel. Die Expansion soll die Arbeitgebermarke stärken, um für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber attraktiver zu sein. Zusammen könne man schlicht bessere Arbeitsstrukturen sowie Entwicklungsmöglichkeiten bieten, so der Geschäftsführer im Gespräch mit ICT CHANNEL.

Auch wenn sich Kämmerer und sein Team mit den jetzt getätigten Investitionen bereits viel vorgenommen haben, es dürfte sich nicht um den letzten Schritt der ATD-Wachstumsstrategie handeln. Weiteres Potenzial sieht der Systemhaus-Expertere, der über die Ubega auch andere IT-Anbieter als Consultant unterstützt, vor allem im ERP-Bereich, in der Beratung rund um IT-Security sowie Datenschutz, aber auch in der Übernahme vonweiteren kleineren Systemhäusern, um den eigenen Handlungsspielraum in der Metropolregion Hannover zu erweitern. Durch Akquisitionen und Zusammenschlüsse die Komplexität der modernen IT-Welt bewältigen – eine Blaupause auch für andere IT-Anbieter? »Nicht jedes Systemhaus muss diesen Weg gehen, aber er bringt definitiv Vorteile mit sich«, erklärt Kämmerer. Seine Vision ist ein Unternehmensnetzwerk, das sich durch Vielfalt statt Konformität auszeichnet und gemeinsam Synergien und Chancen rund um die Digitalisierung erschließt. Noch sind zwar keine konkreten nächsten Investitionen geplant, im Fokus steht vorerst die Abarbeitung der Aufgaben im Zuge der zuletzt getätigten Übernahmen. Die Gruppe wird laut Kämmerer aber mit großer Sicherheit weiter wachsen, »das fühlt sich richtig an, das Potenzial ist da«.

 

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